Auch ohne Mehrheit gestalten

Auch ohne Mehrheit gestalten

12.11.2020


Die Grünen im Ostvest (Datteln und Waltrop) unterstützen die Absage an eine Koalition mit der CDU im Kreistag.


Jörn Tüffers vom Medienhaus Bauer hat mit Beate Stach, der Sprecherin der Waltroper Grünen, gesprochen. (Bericht in der Dattelner Morgenpost/Waltroper Zeitung am 12.11.2020). Aus Dattelner Perspektive können wir Beate Stachs Blicke auf newPark und B 474 rückhaltlos zustimmen:


„Die Gespräche mit der CDU auf Kreisebene hätten gezeigt, dass die 'Verhinderung von Flächenfraß' ein grünes Alleinstellungsmerkmal ist. ... Die Sprecherin der Waltroper Grünen bekräftigt, dass es ihrer Partei um eine nachhaltige ökologische Perspektive für die Rieselfelder als Natur- und Kulturlandschaft gehe. Dieses Entwicklungspotential müsse im Zusammenhang mit der Entwicklung der Lippeaue gesehen werden. Die Flusslandschaft sei ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und unterliege strengen Schutzbestimmungen der Europäischen Union. Daher erfordere ein erfolgreicher Klima- und Artenschutz ein restriktives Vorgehen beim Flächenverbrauch. … Beate Stach warnt vor Emissionen durch das geplante Gewerbegebiet in Datteln unweit der Waltroper Stadtgrenze. Schon jetzt sei das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Lippeaue durch Kraftwerksstandorte und Industrieflächen überdurchschnittlich belastet. Außerdem bedrohe die Umwandlung landwirtschaftliche Betriebe in ihrer Existenz und verhindere wirtschaftliche Perspektiven in der Landwirtschaft für künftige Generationen.“

Auch in ihrer Ablehnung zur Umgehungsstraße B 474 n, die Beate Stach in diesem Gespräch zum Ausdruck gebracht hat, sind wir bei ihr. „Diese Straße löse keines des Verkehrsprobleme in Datteln und Waltrop.“ Wer nach Fertigstellung dieser natur- und umweltzerstörenden Trasse von paradiesichen Zuständen rnnd um die Lukaskreuzung träumt, den werden 18.000 Fahrzeuge am Tag dort aus seinen Wahnvorstellungen aufschrecken.

Aus Castrop-Rauxel erreichen uns die folgenden Überlegungen:


newPark

Die Grünen in Castrop-Rauxel sprechen sich gegen das Wirtschaftsförderungsprojekt newPark aus. newPark schafft keine neuen Arbeitsplätze und führt zu einer weiteren Flächenversiegelung einer naturnahen Landschaft. Es steht in der Tradition einer längst überwunden geglaubten Form der Wirtschaftsförderung auf der grünen Wiese. Viele Gewerbeparks im Ruhrgebiet und in anderen Regionen stehen leer und sind nicht zu vermarkten. Auch entstehen häufig keine neuen Arbeitsplätze, wenn Unternehmen nur Betriebsverlagerungen vornehmen. Das Land NRW hat eine Bürgschaft abgelehnt, nachdem ein Gutachten einer bekannten Beratungsfirma die wirtschaftlichen Erfolgsaussicherten in Zweifel gezogen hat. Anstatt neue Gewerbeflächen auf der grünen Wiese aufzubauen, den Boden zu versiegeln und damit neue Brachen der Zukunft zu bauen, ist es das Ziel grüner Politik, die Wunden des Niedergangs der alten Industrien durch die Revitalisierung bestehender, aber brach liegender gewerblicher und industrieller Flächen zu heilen und deren Rückführung in das Sozial- und Wirtschaftsleben zur ermöglichen. Durch die kleinteilige Vermarktung stehen die Rieselfelder zudem in direkter Konkurrenz zu kommunalen Gewerbegebieten.


B474n

Die Grünen in Castrop-Rauxel lehnen überholte und rückwärtsgewandte Verkehrsplanungen aus vergangenen Jahrzehnten ab. So bewerten wir die Planungen rund um die B474 n als Irrweg. Landschaft soll durch dieses Projekt durchschnitten und hohe Belastungen für Menschen, Tiere und Natur durch Generierung massiver Mehrverkehre werden hervorgerufen. Dieses Projekt steht der notwendigen, zeitgerechten Verkehrswende entgegen. Wir erinnern daran, dass der Rat der Stadt Castrop-Rauxel einen Beschluss gegen alle bestehenden Varianten der B474n-Trasse auf Castrop-Rauxeler Gebiet gefasst hat.


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