Datteln im Fahrradklima-Test 2018
Ernüchterndes Ergebnis
Datteln im Fahrradklima-Test 2018 des ADFC
Im Herbst 2018 hatten Radfahrende die Chance, im Rahmen einer Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) das Fahrradklima in ihrer Stadt zu beurteilen. Aus Datteln haben immerhin 90 Personen an dieser Umfrage teilgenommen – damit ist das Ergebnis sicherlich nicht repräsentativ, Vergleiche mit anderen Studien haben aber gezeigt, dass dennoch eine sehr hohe Aussagekraft der Ergebnisse gegeben ist.
Datteln im Fahrradklima-Test 2018 des ADFC
19.04.2019
Das Fahrradklima in Datteln, also die Zufriedenheit der Befragten beim Radfahren, hat sich nach Einschätzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmern weiter verschlechtert. 2014, als Datteln schon einmal in die Wertung kam, wurde das Fahrradklima noch mit mageren 4,1 bewertet, 2018 mit ernüchternden 4,6. Damit rutscht Datteln in der Stadtgrößenklasse 20.000-50.000 Einwohner auf Platz 308 von 311 ausgewerteten Kommunen, im Land NRW belegt Datteln den letzten Platz 82. Im bundesweiten Vergleich rangieren lediglich Limbach-Oberfrohna (Sachsen), Kulmbach (Bayern) und Hof (Bayern) noch hinter Datteln.
Aus der Sicht der Wählergemeinschaft Die Grünen sollte eine gemeinsame Nutzung des Geh- und Radweges durch Fußgänger und Radfahrer - wie hier an der Hafenstraße - als Radwegebenutzungspflicht auf Bürgersteigen die absolute Ausnahme sein.
Unerfüllte Erwartungen
In Datteln sind Radfahrende am meisten genervt durch die Führung an Baustellen (Note 5,3). Die Breite der Wege für Radfahrende schneidet kaum besser ab (Note 5,2). Besonders besorgniserregend ist der Trend, dass sich Menschen beim Radfahren immer unsicherer fühlen (in Datteln Note 5,0 gegenüber 4,2 in 2014). Der ADFC führt die schlechten Ergebnisse beim Sicherheitsgefühl darauf zurück, dass man auf oftmals viel zu schmalen Radwegen und Radfahrstreifen nicht sicher fahren kann (Note 5,2).
Fehlende Familienfreundlichkeit
Eltern, die mit ihren Kindern auf dem Rad unterwegs sind oder sie alleine mit dem Rad zur Schule fahren lassen, gelten als Indikator für die Radverkehrsbedingungen und den Zustand der Infrastruktur. Deshalb hat der ADFC zusätzlich Fragen zur Familienfreundlichkeit gestellt.
Das Ergebnis ist alarmierend und passt leider ins Bild: Die Familienfreundlichkeit in deutschen Städten wird allgemein schlecht bewertet. Auch wenn die meisten Eltern ihre Kinder mit dem Rad zur Schule fahren lassen (Note 3,8), haben sie bei Kindern im Grundschulalter dabei viel zu oft ein schlechtes Gefühl. 75 Prozent der Befragten sagen nämlich, dass man selbst größere Kinder nicht mit gutem Gewissen allein mit dem Rad fahren lassen kann (Note 5,0).
#MehrPlatzFürsRad
Die detaillierten Dattelner Ergebnisse finden sich unter:
https://object-manager.com/om_map_fahrrad_if_2018/data/2018/Datteln.pdf
„Die Erwartungen der Radfahrenden und die empfundene Realität auf den Straßen entfernen sich immer weiter voneinander. Das sorgt für Frust bei vielen Radfahrenden“, sagt Rebecca Peters vom ADFC-Bundesvorstand. „Immer mehr von ihnen verlieren den Spaß am Radfahren, sind unzufrieden mit der Förderung des Radverkehrs und fühlen sich als Verkehrsteilnehmende nicht ernst genommen.“ Sie ergänzt: „Das betrachten wir mit einer Mischung aus Sorge und Wut. Sorge, weil sich Menschen, die sich auf dem Rad zunehmend unwohl fühlen, irgendwann nicht mehr aufs Rad steigen. Und Wut, weil das Problem seit Langem bekannt ist und die Verantwortlichen sich einfach nicht rühren.“
Positiver bewerten die Teilnehmer der Umfrage die Erreichbarkeit des Stadtzentrums (Note 3,2), die geringe Zahl der Fahrraddiebstähle (Note 4,0) und das Angebot an Abstellmöglichkeiten für Fahrräder (Note 4,2).
Eltern, die mit ihren Kindern auf dem Rad unterwegs sind oder sie alleine mit dem Rad zur Schule fahren lassen, gelten als Indikator für die Radverkehrsbedingungen und den Zustand der Infrastruktur. Deshalb hat der ADFC zusätzlich Fragen zur Familienfreundlichkeit gestellt.
Das Ergebnis ist alarmierend und passt leider ins Bild: Die Familienfreundlichkeit in deutschen Städten wird allgemein schlecht bewertet. Auch wenn die meisten Eltern ihre Kinder mit dem Rad zur Schule fahren lassen (Note 3,8), haben sie bei Kindern im Grundschulalter dabei viel zu oft ein schlechtes Gefühl. 75 Prozent der Befragten sagen nämlich, dass man selbst größere Kinder nicht mit gutem Gewissen allein mit dem Rad fahren lassen kann (Note 5,0).
#MehrPlatzFürsRad
Vor allem die Aspekte, die Radfahrenden besonders wichtig sind und in die langfristig investiert werden müsste, werden zunehmend schlechter bewertet, dazu zählen sicherlich die in jüngster Zeit fehlende Fahrradförderung (Note 5,3 statt 4,5) und die ausbleibende Werbung für das Radfahren (Note 5,4 statt 4,7). Die Wählergemeinschaft Die Grünen stimmt mit dem ADFC darin überein, dass wir das nicht länger hinnehmen sollten, und beteiligt sich deshalb an der großen, bundesweiten Kampagne #MehrPlatzFürsRad, die der ADFC in diesem Jahr startet.
https://object-manager.com/om_map_fahrrad_if_2018/data/2018/Datteln.pdf