Friedhofskultur in Datteln

Friedhofskultur in Datteln

14.09.2022


Auf Anregung der Wählergemeinschaft Die Grünen hat der Rat der Stadt Datteln in seiner Sitzung am 14.09.2022 beschlossen, der „Charta der Friedhofskultur“ beizutreten. Die Verwaltung wurde beauftragt, die dazu erforderlichen Schritte einzuleiten.

Friedhöfe haben in unserer Gesellschaft einen historischen, sozialen, kulturellen, religiösen und ökologischen Wert. Als Orte der Erinnerung und Trauer, aber auch der Erholung und Ruhe haben sie für Menschen oftmals eine besondere Bedeutung. Bereits im März 2020 hat die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission beschlossen, die „Friedhofskultur in Deutschland“ als ‚Immaterielles Kulturerbe’ aufzunehmen.

Von wichtigen Institutionen und Verbänden des deutschen Friedhofswesens wurde daraufhin die „Charta der Friedhofskultur“ erarbeitet; gemeinschaftlich haben sie diese Charta aufgesetzt und im Rahmen eines Festaktes am 18. November 2021 unterzeichnet. Ihr Ziel ist es, die Bedeutsamkeit der Friedhöfe für die Gesellschaft hervorzuheben und sich für den Erhalt der Friedhofskultur einzusetzen.

Durch ihren Beitritt zu dieser Charta macht nun auch die Stadt Datteln ihr Engagement für die Friedhofskultur öffentlich sichtbar, sie betont den Wert der Friedhöfe für die Menschen und für unsere Gesellschaft. Darüber hinaus setzt sie ein klares Signal zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Friedhofskultur im Sinne des ‚Immateriellen Kulturerbes‘ „Friedhofskultur in Deutschland“.

Mit dem Ratsbeschluss, der „Charta der Friedhofskultur“ beizutreten, übernimmt die Stadt Datteln die folgenden Selbstverpflichtungen:

• Sie unterschreibt die Leitsätze der „Charta der Friedhofskultur“ und fühlt sich ihnen verpflichtet.

• Sie bekennt sich klar zum Wert der Friedhöfe für unsere Gesellschaft.

• Sie tritt sichtbar nach außen für die Friedhofskultur ein.

• Sie versteht sich als gestaltender Teil des Immateriellen Kulturerbes „Friedhofskultur in

Deutschland“.

• Sie unterstreicht die Bedeutung von Erhalt, Pflege und Weiterentwicklung dieses Kulturgutes.

Die Leitsätze, zu denen sich die Stadt mit ihrem Beitritt zur „Charta der Friedhofskultur" bekennt, sind die Folgenden:

  • Jeder Mensch hat das Recht auf eine würdevolle Bestattung auf dem Friedhof und auf ein anerkennendes Gedenken.
  • •Die Friedhofskultur in Deutschland ist ein unverzichtbarer Teil unseres gesellschaftlichen Lebens.
  • •Unsere gewachsenen Trauerrituale sichern in zeitgerechter Form den würdigen Abschied und helfen den Menschen, Tod und Trauer zu verarbeiten.
  • Als Orte der Begegnung und des gemeinsamen Erinnerns sind Friedhöfe unersetzbare soziale Räume, die allen zugänglich sind.
  • Friedhöfe sind identitätsstiftende Kulturräume und entfalten in unserer pluralistischen Gesellschaft große verbindende Kraft.
  • Friedhöfe bieten Menschen wertvollen Raum, ihren Glauben zu leben und zu gestalten.
  • Als Grünanlagen tragen Friedhöfe aktiv zum Klima- und Naturschutz bei und sind Orte der Biodiversität.
  • Gräber als kleine Gärten der Erinnerung mit einem Gedenkstein zu gestalten, ist eine einzigartige Kulturform, die Wertschätzung gegenüber Verstorbenen ausdrückt und Trauer durch aktives Handeln unterstützt.
  • Als sich selbst stets fortschreibende Geschichtsbücher sind Friedhöfe von hoher
  • historischer Bedeutung und verdienen es, denkmalgerecht gepflegt zu werden.
  • Grabstätten und Denkmäler für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft sind tragende Säulen der Erinnerungskultur, die zum Frieden mahnen und zur Verständigung zwischen Nationen und Kulturen beitragen.
  • Die Friedhofskultur in Deutschland als Immaterielles Kulturerbe im Sinne der UNESCO zu erhalten und sie an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten und weiterzuentwickeln, ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung.

Wir erwarten, dass die Stadt nach dem Erhalt der Beitrittsurkunde ihren Beitritt zur „Charta der Friedhofskultur“ öffentlichkeitswirksam vollzieht. 

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