Hoffnungsvolle Ansaetze

Radfahren in Datteln
Hoffnungsvolle Ansätze

17.08.2019

In der Zeitung (Dattelner Morgenpost vom 16.07.2019) war zu lesen, dass ein verwaltungsinterner Workshop endlich die lang erhoffte Dattelner Nord-Süd-Trasse plane. Kann man aus dieser Runde wirklich kreative und einfallsreiche Lösungen für die Probleme und Sorgen der Radfahrer im Dattelner Süden erwarten, die sich schon lange eine schnelle und sichere Wegeverbindung zwischen Meckinghoven und der Innenstadt wünschen?  

Der Ausschuss für Stadtentwicklung hatte ja bereits am 16.11.2016 die Stadtverwaltung aufgefordert: Für das Gewerbegebiet „Zum Schleusenpark“ wird als weitere Erschließungsmaßnahme ein Fuß- und Radweg, welcher der bisherigen Variante 2 folgt, eingezeichnet, planerisch gesichert und angelegt. Die Verwaltung wurde zudem beauftragt, mit der Deutschen Bahn in Gespräche einzutreten und eine Regelung zu erreichen, dass der bestehende Durchlass unter den Bahngleisen für Fußgänger und Radfahrer so lange offengehalten und freigegeben wird, bis eines Tages die Eisenbahnbrücke erneuert wird und eine andere Querungsmöglichkeit des Bahnkörpers geschaffen werden kann.
In der Zeitung war außerdem zu lesen, dass die Erschließung des Geländes nunmehr abgeschlossen sei und dass die Entwicklungsgesellschaft Süd noch in diesem Sommer bei der Vermarktung der ersten Flächen konkrete Ergebnisse vorlegen könne.

Als Stadtvertreter fühlt man sich da verpflichtet, an Ort und Stelle nachzuschauen, wie weit die Arbeiten gediehen und ob die Vorgaben der Politik auch umgesetzt worden sind. Bei einem Besuch des neuen Gewerbegebietes sind sie zu entdecken, die Ansätze einer neuen Wegeverbindung für Radfahrer und Fußgänger am Rande der Gewerbezone.

Wer die Hoffnung hegt, dass die zentrale nach Norden führende Erschließungsstraße weiterführt, wird zwar bitter enttäuscht. Der zunächst ror eingefärbte (Radweg signalisierende), dann schwarz eigefärbte Fußweg erweist sich spätestens am Ende wirklich als Fußgängerweg mit einer 5 cm hohen Bordsteinkante. Dem unaufmerksamen Radfahrer wird zu Beginn der Trasse durch dte rote Farbe noch signalisiert, dass es sich um einen Radweg handeln könnte. Weil aber ein entsprechendes Gebotsschild fehlt, ist der Fußweg wirklich ein Fußweg. Wer also als Radfahrer den Wunsch verspürt, sich einmal das durch einen hohen Zaun gut abgesperrte Regenrückhaltebecken am Nordende des Gewerbegebietes anzuschauen, der sollte bis zum Wendekreisel auf der Straße fahren – und auf demselben Wege wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren.
Dem aufmerksamen Radfahrer sollte jedoch das Drängelgitter direkt neben der Einfahrt zum Gelände nicht entgehen. Hier, wo früher die alten Gleise der Werksbahn lagen, ist auf 100 Meter ein Weg angelegt, der zunächst noch im Nichts endet. Auf der Nordseite des Geländes, parallel zu den Gleisen der Hamm-Osterfelder-Eisenbahn, wird der Weg aber fortgeführt und endet 100 Meter vor dem Tunnel, der unter der Bahnstrecke herführt. Über den Stand der Gespräche der Stadtverwaltung mit der Deutschen Bahn und auch mit den Grundstückseignern auf der gegenüberliegenden Seite (Uniper und Wasser- und Schifffahrtsverwaltung) wünscht sich die Wählergemeinschaft Die Grünen weitere Informationen.

Außerdem besteht die realistische Erwartung, dass der Betriebsweg am Dortmund-Ems-Kanal, der seitens der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung von einiger Zeit von der Lucasbrücke bis zum Tor am Hafengelände benutzerfreundlich hergerichtet wurde, über das Hafengelände weitergeführt wird, vor allem unter der sich jetzt abzeichnenden Bedingung, dass der Hafen von keinem Interessenten mehr als Hafen genutzt werden möchte. Die Voraussetzungen für eine fahhradfreundliche Verbindung in den Norden sind einfach zu realisieren.

Zwar wir derjenige, der mit dem Fahrrad von Meckinghoben in die Stadtmitte möchte, zur Zeit noch auf den schmalen unsicheren Streifen entlang der viel befahrenen B 235 geleitet. Dass er dabei kurz hinter der Eisenbahnbrücle, dort wo die Fernwärmeleitung von Uniper die B 235 kreuzt, mal wieder von einer Baustelle behindert wird, gehört zu den alltäglichen Schwierigkeiten, mit denen wir Radfahrer in Datteln konfrontiert werden. Für uns Radfahrer, die im Dattelner Stadtverkehr so oft benachteiligt sind, offeriert die Infrastruktur im Gewerbegebiet „Zum Schleusenpark“ aber absehbar eine bessere Zukunft. Möge die stadtinterne Arbeitsgruppe recht schnell zu verwertbaren Ergebnissen kommen.
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