Keine Kohle fuer Putins Krieg

Keine Kohle für Putins Krieg

02.04.2022


Seit der Inbetriebnahme von Datteln 4 betonen die Aktivist*innen der Klimagerechtigkeitsbewegung: solange Datteln 4 am Netz ist, werden wir für die Stilllegung des Kohlenmeilers kämpfen.

Am Samstag Nachmittag zog der erste Demonstrationszug dieses Jahres vom Dattelner Neumarkt zur Seilscheibe. Als Teil des Netzwerkes „Datteln 4 stoppen wir“ beteiligten sich – neben BUND und Greenpeace – auch die Dattelner Grünen an dieser Aktion „Keine Kohle für Putins Krieg“.


Um die Abhängigkeit von den Lieferungen fossiler Energie aus Russland zu beenden, sei nicht die Diversifikation der Energielieferanten das Gebot der Stunde, sondern die Substituierung von Kohle, Öl und Gas durch die Erneuerbaren, das war die Botschaft, die Thomas Krämerkämper vom BUND unter dem Beifall der Demonstrations-Teilnehmer*innen aussprach. Die Potentiale für Photovoltaik und Windenergie im eigenen Land müssten mit denselben Milliarden von Euro ausgereizt werden wie die konventionellen Strom erzeugenden Kohlekraftwerke.



Begeistert empfangen verurteilte der alternative Nobelpreisträger Wladimir Slivyak, Vorsitzender des russischen Umweltbündnisses Ecodefence, den Angriff Putins auf die Ukraine. Hunderte von Milliarden Euro, die seit Jahren nach Russland geflossen sind, hätten dem russischen Diktator die Mittel an die Hand gegeben, sein Militär zu modernisieren, den verbrecherischen Krieg gegen seinen Nachbarn vorzubereiten und sein imperialistisches Großmachtstreben anzufeuern. Er bekräftigte, dass nur ein sofortiges Ende dieser Geschäftsbeziehungen den Krieg in Europa verkürzt.



Vier Tage vor dieser Demonstration ließ Uniper durch ihre Pressesprecherin verkünden, in Datteln würde keine Kohle aus Russland mehr verheizt. Diese Aussage sei weder belegt noch besonders glaubwürdig, bekräftigte Roland Schumann vom Netzwerk „Datteln 4 stoppen wir“. Die Lieferwege seien lang und undurchschaubar. Da Uniper nicht über einen Importstopp russischer Kohle aus dem Kuzbass gesprochen habe, so sei zu vermuten, dass diese Kohle, wenn sie nicht mehr nach Datteln transportiert wird, in den anderen Steinkohlekraftwerken des Konzerns (z.B. in GE-Scholven oder bei Staudinger in Hessen) eingesetzt wird, Kraftwerke, die weniger im Fokus der Öffentlichkeit stehen.



Umrahmt wurde die Veranstaltung von Liedern des Sängers Gerd Schinkel, der am Ende der Kundgebung an der Seilscheibe alle Teilnehmer aufrief, an vielen Orten gegen die fossilen Konzerne ihre Stimme zu erheben, so auch in Lützerath und demnächst wieder in Datteln, wenn es heißt, das Urteil des OVG Münster, das Datteln 4 als „illegal errichteten Schwarzbau“ deklariert hat, wirksam werden zu lassen, wenn es wiederum heißt; „Datteln 4 stoppen wir“.






Keine Kohle für Putins Krieg! – Datteln 4 stilllegen!


Kein Raubbau in Kolumbien! – Erneuerbare Energien jetzt!


Demonstration in Datteln am 02.04.2022 ab 14 Uhr

Treffen am Neumarkt, Protestmarsch zur Seilscheibe


Für Klimaschutz, Frieden und Sicherheit! Die Verteidigung der Energiewende bleibt das oberste Ziel der Klimagerechtigkeitsbewegung - gegen alle Widerstände, Sorgen und Ängste.

Dass unser ungezügelter Verbrauch von Kohle, Öl und Gas die Klimakrise anheizt, das beklagen alle Klimaaktivisten seit vielen Jahren, seit dem 24.02. wird aber auch deutlich, dass unsere Zahlungen für volle Kassen bei den Despoten dieser Welt sorgt. Putins schrecklicher Angriff auf die Ukraine hat uns die Augen geöffnet. Schluss damit!


Wir müssen unsere Abhängigkeit von fossiler Energie so schnell wie möglich beenden.

Wir müssen den Ausbau der erneuerbaren Energien in nie dagewesener Weise beschleunigen.

Wir müssen der Speicherung von Energie eine größere Bedeutung zukommen lassen.

Wir müssen die Sanierung von Gebäuden und den Einbau von Wärmepumpen vorantreiben.

Wir müssen Gasheizungen in neuen Gebäuden verbieten.

Unsere Industrie braucht ein Modernisierungsprogramm, um Energie zu sparen und Gas durch grünen Wasserstoff zu ersetzen.


Wir müssen uns gegen die Stimmungsmacher der fossilen Lobby wehren, gegen Uniper/Fortum, gegen RWE, die den Krieg für ihre fossilen Geschäftspraktiken zu nutzen versuchen.

Neue Ölbohrungen im Nationalpark Wattenmeer, der Neubau von Flüssigerdgas-Terminals, längere Laufzeiten für Atomkraftwerke und Kohlemeiler, sogar Fracking in Deutschland lösen das grundlegende Problem der Abhängigkeit von fossiler Energie nicht. Im Gegenteil - all dies würde verheerende Folgen für unser Weltklima haben.

Aufruf des Netzwerkes "Datteln 4 stoppen wir"

zur Demo am 02.04.2022, 14.00 Uhr auf dem Neumarkt in Datteln


Keine Kohle für Putins Krieg - Datteln 4 stilllegen!


Kein Raubbau in Kolumbien - Erneuerbare jetzt!


Die russische Kohle, die im Schwarzbau Datteln 4 verfeuert wird, finanziert den Angriffskrieg Putin-Russlands gegen die Ukraine! Das muss sofort gestoppt werden!

Aktuell halten der Datteln 4-Betreiber Uniper und der finnische Mutterkonzern Fortum an ihrem Russlandgeschäft fest. Der Zynismus dieses Gebahrens kommt in der Schlagzeile "Uniper hält an Russland-Geschäft fest und verurteilt Einmarsch" [1] gut zum Ausdruck.

 

Gleichzeitig nutzen Konzerne und Politik die durch den Krieg ausgelösten Unsicherheiten, um fossile und atomare Energieträger wieder salonfähig zu machen.

 

Wir erinnern daran:

  • Noch immer kommt die Kohle für Datteln 4 zu einem großen Teil aus Russland. Ersatz müsste von noch weiter her aus Kolumbien oder sogar Australien geliefert werden. Entsprechend steigen die damit einhergehenden Transportemissionen und, nicht zu vergessen, werden die massiven Menschenrechtsverletzungen beim Kohleabbau in Kolumbien weiter unterstützt.
  • Dazu will Uniper die Pläne für ein Flüssiggas-Terminal in Wilhelmshaven reaktivieren.
  • Und Fortum will die Laufzeit des finnischen Atomkraftwerkes Loviisa verlängern.


Das sind keine verantwortbaren Lösungen! Kohle, Flüssiggas und Atomkraft verfeuern und verstrahlen die Zukunft unendlich vieler zukünftiger Generationen!

Es darf nicht sein, dass Energiesicherheit gegen die Notwendigkeit einer radikalen Kehrtwende in der Klimapolitik ausgespielt wird!


Stattdessen muss es jetzt heißen:

  • Kein Geld mehr in reaktionäre fossile Energien!
  • Energie sparen, wo es geht!
  • Tempolimit jetzt!
  • Entfesselung der Erneuerbaren!
  • Entwicklung von Speichertechnologie großzügig fördern!


Der Schwarzbau Datteln 4 muss sofort stillgelegt werden!

  • - Für die schnellere Beendigung des Angriffskrieges Russlands!
  • - Für die Anwohner*innen in Datteln!
  • - Für die Menschen im globalen Süden, die jetzt besonders stark unter der Klimakrise leiden!
  • - Für die Menschen in den Abbaugebieten, die unter Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung leiden!
  • - Für den Schutz der Menschen und der Natur in der Region!
  • - Für die Einhaltung des 1,5°-Ziels!


Kommt zur Demo am 02.04.22 nach Datteln!

Wir wollen weder die Kriegskohle aus Russland noch die Blutkohle aus Kolumbien!


Fußnoten:

[1] (https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55392500-uniper-haelt-an-russland-geschaeft-fest-und-verurteilt-einmarsch-016.htm)

Auch unser Freund und Alternativer Nobelpreisträger, Vladimir Slivyak von Ecodefense, hat zusammen mit der Right Livelihood Foundation einen klaren und dringenden Appell zum Stopp der fossilen Energiegeschäfte mit Russland veröffentlicht:

Share by: