Radtour Halde Rungenberg

Auf Spurensuche ...
Radtour zur Halde Rungenberg (Gelsenkirchen-Buer)

Start und Ziel: St. Josef-Kiche, Datteln, Castroper Straße (Länge 65 km)
Keine leichte, aber eine wirkliche lohnende und erkenntnisreiche Tour! Einkehrmöglichkeiten bestehen in Westerholt, in Buer Mitte und bei Zeche Ewald in Herten.

Wir verlassen Datteln in westlicher Richtung auf dem Hagemer Kirchweg, der Alten Hagemer Landstraße, durch die Felder vorbei an der Gärtnerei Fischer nach Recklinghausen-Suderwich. Über den Frankenweg fahren wir dann zum Quellberg, wir nehmen dort die Nordseestraße, die Syltstraße, die Föhrstraße, die Straßen Am Quellberg, Hillen und die Reinersstraße; so erreichen wir auf dem schnellsten Weg die Hubertusstraße (12 km) in Recklinghausen und den Beginn der Bahntrasse, die uns zur Allee des Wandels führt, auf der wir problemlos nach Herten-Westerholt (22 km) rollen.

Die „Mückenhäuser“ von Michael Sailstorfer


An dem Radweg auf der ehemaligen Zechenbahntrasse zwischen Hubertusstraße und Friedrich-Ebert-Straße, der Recklinghäuser Kunstmeile, hat der Installations- und Objektkünstler Michael Sailstorfer fünf Straßenlaternen installiert, für die er besondere Lampenschirme geschaffen hat. Der Künstler aus Berlin entwarf die Skulpturen, die sich nachts in Laternen mit illuminierten Lampenschirmen verwandeln. Um die Lampe legt sich jeweils ein Polyeder aus Stahl. Die einzelnen Formelemente sind dreieckige Flächen, die mit Metallgewebe bespannt wurden, damit das Licht hindurchscheinen kann und den Weg erhellt.

In Westerholt passieren wir die Pfarrkirche St. Martinus, durchqueren das Alte Dorf und bestaunen das Schloss. Von hier aus begeben wir uns auf dem direkten Weg über den Golfplatz und den Schlosswald westwärts in Richtung Gelsenkirchen-Buer (26 km).

Auch hier sollten wir uns schnell zurechtfinden: wer gerne in Buer Mitte vorbeischauen möchte, wählt die Westerholter Straße, die bis ins Zentrum führt, wer aber direkt zur Halde möchte, biegt nach Erreichen des Ostrings um die Buerer Mitte nach links ab und folgt dem Ring (Vom-Stein-Straße, Vincketraße) bis zur Horster Straße. (Die Besucher der Buerer Mitte treffen am Ende der Hochstraße (Fußgängerzone) ebenfalls auf die Horster Straße.) Auf ihr rollen wir in südliche Richtung, passieren teilw. die Apostel-Kirche (die älteste evangelische Kirche in Buer, erbaut 1892/93) und die St. Ludgerus-Kirche, 1915 im Stil einer neoromanischen Basilika erbaut, und folgen dann – durch die Bergbau-Siedlung Schüngelberg – den Schildern zur Halde Rungenberg (30 km) (Schüngelbergstraße, Ostfalenstraße, Holthauser Straße).
Die Halde Rungenberg umfasst eine Grundfläche von 56 ha und hat eine Höhe von 99 Metern. Auf dem Aussichtspunkt bewundern wir die Landmarke „Nachtzeichen“, welche eine Lichtinstallation ist, die in der Dunkelheit besonders gut zur Geltung kommt. Auf zwei Anhäufungen befinden sich zwei Lichtstrahler, die zueinander gerichtet sind. In der Nacht kreuzen sich beide Lichtstrahler und bilden visuell eine große Pyramide.
Als Besucher hat man die Möglichkeit, die Halde auf dem Rad hinaufzufahren oder auch hinaufzulaufen. Wenn es aber etwas schneller gehen soll, kann auch die Treppe, die ca. um die 300 Stufen umfasst, genutzt werden. Mit einer Leichtigkeit fahren wir die Strecke hinauf, da die Wege um die Halde herum, angeglichen wurden. Die Halde selbst ist mit Gras, kleineren Bäumen und einigen Sträuchern bewachsen.

Oben angekommen werden wir mit einem atemberaubenden Blick über Gelsenkirchen belohnt. Fern im Norden ragen die Halde Oberscholven und die Schlote des Kraftwerks Scholven in den Himmel, darunter befindet sich der Förderturm der Zeche Hugo, die 2000 stillgelegt wurde, im Anschluss daran liegt die Arbeitersiedlung Schüngelberg, die ab 1897 in mehreren Bauphasen für die Bergleute der Zeche Hugo und deren Familien errichtet und im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) 1989 denkmalgerecht saniert wurde. 1993 wurde sie mit einem Neubauprojekt verbunden, das aus etwa 200 Wohnungen besteht und auf einer etwa sieben Hektar großen Freifläche neben der ursprünglichen Siedlung entstand. Im Osten der Halde beeindruckt die Veltins-Arena, dahinter liegt die Halde Hohewardt, aber auch die Kraftwerke in Herne-Baukau und in Datteln sind auszumachen, im Westen grüßt der Nordsternpark.
Wir verlassen die Siedlung Schüngelberg zurück über die Holthauser Straße, wir steuern die Hugo-Bahntrasse an, die östlich an der Halde Rungeberg vorbeiführt. Diese Verbindung hin zur Emscher und zum Rhein-Herne-Kanal ist seit 2017 als Radweg fertig gestellt und bietet höchsten Fahrkomfort.
Die Hugo-Bahntrasse
Vom Rhein-Herne-Kanal zur ehemaligen Zeche Hugo bei Gelsenkirchen-Buer ist ein sympathischer Bahntrassenweg entstanden. Als Stichstrecke diente sie insbesondere dem Transport der Kohle vom Bergwerk Hugo und war etwa 5 Kilometer lang. Der Radweg wurde 10 Jahre nach Beendigung der Kohleförderung im Jahr 2008 eröffnet, die letzten Lücken wurden jedoch erst 2017 geschlossen. Seitdem führt er – teilweise parallel zum Lanferbach –  durchgängig von Buer über Beckhausen bis Sutum.
Die Zeche Hugo wurde am 1. April 1997 mit dem Bergwerk Ewald/ Schlägel & Eisen zusammengelegt, anschließend wurden die Schächte verfüllt. Heute befindet sich auf dem Gelände ein Bio Masse Park.
Mit dem in Privatinitiative als kleine Erinnerungsstätte an die Hugo-Bahn hergerichteten Schrankenwärterhäuschen besitzt die Trasse an der Horster Straße ein echtes Schmuckstück. Übrigens: Zur Erinnerung an die Arbeit der Pferde setzten die ehemaligen Bergleute und Hafenarbeiter der Zeche Hugo dem letzten Grubenpferd " Alex " ein Denkmal.
Ein weiterer auffälliger Blickpunkt an der Strecke ist das Gebäude der PTA-Fachschule Gelsenkirchen für Phramazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten.
Auf der Trasse der Hugobahn erreichen wir nach kurzer Zeit die Emscher, wir nehmen den Emscher-Radweg, kreuzen die Kurt-Schumacher-Straße und die Adenauerallee und fahren bis zur  Münsterstraße. Zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal befindet sich eine künstlerisch gestaltete Kugel, bei dem es sich um einen riesigen, blau angestrichenen Gas-Speicher, besät mit gelben Punkten handelt. An der Münsterstraße wählen wir  – solange die Bauarbeiten am Holzbach noch laufen und die Umleitung für den Kleiweg in Kraft ist – den Radweg rechts der Straße in Richtung Norden, vorbei am Tierheim, bis zur 1. Ampel. Hier queren wir die Münsterstraße, biegen ein in die Straße Im Emscherbruch, die wir aber bereits nach 100 Metern wieder verlassen - nach rechts in das Waldgebiet der Resser Mark hinein. Wir folgen den Umleitungschildern, werden zur Ewaldbahn-Trasse geführt, die uns zum Gelände der früheren Zeche Ewald (42 km) in Herten bringt.
Für den Rückweg nach Datteln gibt es zwei Varianten. Die kürzere Variante (19 km) geht über die Allee des Wandels zurück zur Hubertusstraße in Recklinghausen und von dort auf demselben Weg zurück über Quellberg und Suderwich nach Datteln. Die längere Variante (26 km) folgt den ausgeschilderten Wegeverbindungen über Handweiset, Drachenbrücke, Strommuseum, Yachthafen Pöppinghausen, König-Ludwig-Trasse und Horneburg nach Datteln.


Share by: