Sanktionen gegen Russland

Friedensdemonstration für die Ukraine in Datteln

05.03.2022


Auch Datteln wollte ein Zeichen setzen. 400 Menschen kamen am Samstagnachmittag in die Dattelner Innenstadt, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu bekunden und für den Frieden, gegen Putins Krieg zu demonstrieren. Vor dem Dattelner Rathaus weht seit Tagen die ukrainische Nationalflagge.

Vier junge Frauen hatten alle Dattelnerinnen und Dattelner am Samstag für 14.30 Uhr zu einer Friedenskundgebung auf dem Tigg aufgerufen. „Nach dem völkerrechtswidrigen Überfall der Ukraine durch den russischen Präsidenten (Wladimir Putin) müssen wir ein deutliches Zeichen setzen. Ein Zeichen für den Frieden, für die Demokratie und für die Freiheit.“ Mit Fahnen und Plakaten demonstrierten sie gegen den Krieg in der Ukraine.


​„Uneingeschränkte Solidarität mit dem ukrainischen Volk“

„Lasst uns in diesen dunklen Zeiten eng zusammenstehen und unsere uneingeschränkte Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zeigen, die durch den verbrecherischen Angriff an Leib und Leben bedroht sind.“

Sanktionen gegen Russland


Keine Kohle aus Russland für Datteln 4

22.02.2022



Der Einmarsch der russischen Truppen in der Ost-Ukraine sorgt für weltweite Empörung. Zu recht werden überall auf der Welt Sanktionen gegen Russland in Aussicht gestellt bzw. wurden bereits ausgesprochen. So hat auch die Bundesregierung unmittelbar die Genehmigung für die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 entzogen und setzt einer ohnehin umstrittenen Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland damit bereits kurzfristig ein zumindest vorläufiges Ende.

Stoppt die Einfuhr und den Transport russischer Kohle nach Datteln!

Unser Freund und Alternativer Nobelpreisträger, Vladimir Slivyak von Ecodefense, hat zusammen mit der Right Livelihood Foundation einen klaren und dringenden Appell zum Stopp der fossilen Energiegeschäfte mit Russland veröffentlicht:

Nicht vergessen werden darf bei dieser Gelegenheit, dass auch im Kohlekraftwerk Datteln 4 Steinkohle russischer Provenienz verbrannt wird. Jährlich benötigt die deutsche Industrie 44 Millionen Tonnen Steinkohle, diese kommt zumeist aus Russland und Kolumbien. Datteln 4 benötigt in Volllast allein ca. 9.000 Tonnen täglich. Die Kohlelager am Dortmund-Ems-Kanal dürften daher bald aufgebraucht sein. Eine tägliche Belieferung mit Schiffen über den Kanal angenommen, entspräche dies etwa vier Schiffsladungen, die weiterhin angeliefert werden müssten.


Dr. Marco Zerwas, Fraktionsvorsitzender der Grünen Datteln: „Wenn Deutschland es mit Sanktionen gegen Putin ernst meint, darf Datteln 4 nicht weiter mit russischer Kohle betrieben werden.“ Weiterhin die russische Wirtschaft durch Importe zu unterstützen, wird damit neben der umweltpolitischen Sünde gegen das Klima auch zur Belastung des Weltfriedens.


Es sind allerdings hier nicht nur die ethischen Bedenken, einer gegen das Völkerrecht verstoßenden Großmacht weiterhin Rohstoffe abzukaufen, die das Thema heikel machen. Dass es sich bei der russischen Steinkohle um sogenannte „Blutkohle“ handelt, ist auch ohne Krieg in der Ukraine längstens bekannt. Der Abbau in der Region Kuzbazz im Süden Sibiriens erfolgt unter Inkaufnahme hoher Kosten für die Umwelt in der Region und gesundheitlicher Folgen für die Menschen, die diese Rohstoffe oftmals unter unwürdigen Bedingungen abbauen. Luft, Böden und Trinkwasser sind dort hoch belastet; bei der ausgelaufenen deutschen Kohleverarbeitung eingesetzte Umweltstandards sind in Russland nicht erkennbar. Der Preis für die Exportkohle muss so niedrig gehalten werden, dass sich selbst der 4.000 km weite Transport lohnt, um in Deutschland noch vorgeblich rentabel bei der Energiegewinnung zu wirtschaften.


Dass Uniper seinen Bezug russischer Kohle unverzüglich einstellt, sollte daher nicht nur die Forderung von Umweltverbänden sein, sondern der ethische Anspruch, den ein Konzern wie die Uniper SE sich selbst auferlegt. Hier könnte wahrlich ein Zeichen gesetzt werden, Einfuhrverboten aus Russland zuvorzukommen und den Handel und die Verbrennung russischer Kohle rechtzeitig zu stoppen. Ob es am Ende Putin ist, der seinerseits mit nachgelagerten Sanktionen Deutschland und die westliche Welt von Gas- und Kohlelieferungen abschneidet, steht auch noch dahin.


Ist damit nun die Energieversorgung Deutschlands gefährdet? Keinesfalls, denn der Anteil der Energie, die aus regenerativen Quellen gewonnen wird, übersteigt mittlerweile mitunter den deutschen Bedarf. Vielmehr sollte aus dieser Krise der Anspruch abgeleitet werden, den Anteil regenerativer Energien etwa durch Windkraft weiter auszubauen und damit autark gegen Despoten zu sein – und selbstverständlich auch dem gesetzten Klimaziel weiter entgegenzukommen.

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