Wettlauf aus der Klimakrise

Wettlauf aus der Klimakrise


06.07.2021


Es fällt auf: Auch wenn die Mehrzahl der Gemeindevertreter*innen nicht bereit war, der Anregung einer Bürgerin zu folgen und für Datteln offiziell den „Klimanotstand“ auszurufen, übertreffen sich in diesem Jahr die verschiedenen Fraktionen im Rat der Stadt Datteln darin, Anträge zum Umweltschutz, zu alltäglicher Nachhaltigkeit und zur Klimarettung zu stellen.


Der ausgebreitete bunte Strauß eindrucksvoller Ideen zur Verbesserung des Kleinklimas, zur Förderung einer fahrradfreundlicheren Mobilität und des sanften Tourismus, zum schonenden Umgang mit Ressourcen, zur Stärkung der Artenvielfalt ist sicherlich geeignet, das Bewusstsein der Menschen für die Auswirkungen der „Klimakrise“ zu schärfen und den Alltag in der Stadt grüner zu machen.


So rückt die SPD das Thema „Stein- und Schottergärten“ in den Blick der Dattelner Kommunalpolitik. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob und wie es möglich ist, in zukünftige, aber auch bestehende Bebauungspläne eine Pflicht zur Bepflanzung der Vorgärten aufzunehmen, um geschotterte oder gekieste Steingärten ohne Bepflanzung zukünftig zu verhindern und bestehende Steinvorgärten zu reduzieren. Ziel soll sein, eine Begrünung von (Vor-)Gärten zu fördern und das Verbot einer Versiegelung der Fläche einzurichten, soweit nicht andere Nutzungen (Zufahrten, Abstellfläche Mülltonnen u. a.) dem entgegenstehen. Die Prüfung soll sich nicht nur auf zukünftige B-Pläne beziehen, es soll auch geprüft werden, ob und in welchem Umfang bzw. durch welche Maßnahmen es möglich ist, bereits vorhandene Steingärten wieder in natürliche (Vor-) Gärten umzuwandeln, sei es durch Ortssatzung oder finanzielle Anreize. Berücksichtigung sollen dabei auch technische Möglichkeiten wie z.B. Rasengittersteine finden.

Schön oder schaurig? - Stein- und Schottergärten als individuell empfundener Ausdruck von "moderner Atmosphäre" und "repräsentativer Eleganz"!

Die CDU geht das Thema „Mobilität“ unter dem Gesichtspunkt der Förderung von Lastenfahrrädern an. Die Verwaltung wird beauftragt, ein Programm zur jährlichen Bereitstellung von Fördermitteln für Dattelner Bürgerinnen und Bürger aufzusetzen, das die Anschaffung von Lastenrädern und -anhängern unterstützt. Grundsätzlich soll die Fördermittelrichtlinie der Stadt Recklinghausen als Vorlage für das Programm genutzt werden. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob es für die Stadt Datteln selbst möglich ist, Fördermittel (Bundes- oder Landesmittelförderung) zu beantragen, die in Bezug auf das Thema „umweltfreundliche Mobilität“ genutzt werden können, um diese an Dritte für die Lastenräder und -anhänger „weitergegeben“ werden können. Für das Programm der Stadt Datteln sollen im Jahr 2021 aus der Kostenstelle 01.05.06.7, Sachkonto 522106, „Verschiedene Umweltschutzmaßnahmen“ Mittel in Höhe von 5.500,00 € genutzt werden. Für das Programm sollen 20.000,00 € für den Haushalt 2022 angemeldet und für das Programm genutzt werden

Dieses Lastenfahrrad kann man unentgeltlich bei uns ausleihen: Mail an: info@gruene-datrteln.de

Ein Dattelner Bürger regt die Errichtung von E-Bike-Ladestationen an, die FDP konkretisiert und schlägt Lade-Boxen für E-Bike-Akkus in der Stadtmitte und am Hafen vor.


Die Linke möchte aus dem Dorfschultenhof ein NaturParkHaus machen, um dem sanften Tourismus im Naturpark Hohe Mark in und um Datteln bessere Startbedingungen zu ermöglichen. Der Bürgermeister möge prüfen, ob auch in Datteln ein Naturparkhaus eingerichtet werden kann, und dazu Kontakt mit dem Naturpark-Hohe-Mark-Verein aufnehmen, dem die Stadt seit mehr als 50 Jahren angehört und Beitrage entrichtet. Als Standort böte sich der Dorfschultenhof an:


Die Partei bewegt die Sorge um Ressourcen und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Phänomen des Pfandflaschensammelns. In einem Pilotversuch sollen über 2 Jahre an 5 verschiedenen Stellen in der Stadt vom Kommunalen Service Dienst (KSD) Pfandflaschen-Ringe angebracht werden, um zu sehen, ob diese von den nicht-Pfandflaschen-verwertenden Bürgern angenommen werden, und um den Pfandflaschen-Sammlern ihre Suche zu erleichtern. 

Und wir, die Dattelner Grünen - wir unterstützen die Blühwiesen-Initiative zweier Dattelner Landwirte und möchten durch das Aufblühen vieler neuer Blühwiesen und Blühstreifen auf städtischen Flächen dem Insektensterben begegnen.

1. Die Verwaltung der Stadt Datteln prüft und teilt dem Rat der Stadt Datteln mit, welche Blühmischung bisher auf Grünanlagen

genutzt werden.


2. Die Verwaltung der Stadt Datteln nutzt ab sofort möglichst mehrjährige Wildblumenmischungen, die wildbienen- und insektenfreundlicher sind und nicht gedüngt werden müssen.



Blühwiese an der Redder Straße

3. Die Verwaltung schlägt vor, die im Sachverhalt dargestellten vier Standorte, im Jahr 2022 als Blühflächen anzulegen. Die hierfür erforderlichen Mittel von rund 17.000,00 € sollen für den Haushalt 2022 angemeldet und für das Anlegen der Blühflächen durch den Kommunale Servicebetrieb Datteln im Herbst 2022 verwendet werden.

4. Die Verwaltung schlägt vor, weitere Standorte, die als Blühflächen angelegt werden können gemäß den benannten Faktoren zu prüfen und zukünftig nur die geeigneten Standorte anzulegen. Die hierfür erforderlichen Mittel von rund 10.000,00 € sollen für den Haushalt 2022 zusätzlich angemeldet und für das Anlegen weiterer Blühflächen verwendet werden. Zusätzlich soll dieser Betrag jeweils jährlich, bis zunächst 2025, für die Haushalte 2023 bis 2025 angemeldet und zum Anlegen weiterer Blühflächen verwendet werden.


In den vergangenen 12 Jahren hat die Stadt Datteln grundsätzlich mit folgenden, "mehrjährigen" Wildblumenmischungen gearbeitet: Von der Firma Nova-flore die Sorten "Heinzelmännchen" und "Novaride", von der Firma Kiepenkerl die Sorte "Wildblumenmischung mehrjährig" und seit einem Jahr von der Fa. Rieger Hofmann die Sorte "Vestische Blühwiese".

Bei der letzten benannten Mischung wurden bislang die schlechtesten Ergebnisse der drei Sortenversuche erzielt. Dieses hängt offensichtlich mit der Zusammensetzung aus 50 % Blumen und 50 % Gräser zusammen. Die Gräser dominieren und es kommt zu einer geringeren Blühpracht.


Der Kommunale Servicebetrieb Datteln unterhält bisher die folgenden Flächen mit Wildblumenwiesen: Südring, Kreisverkehr Emscher-Lippe-Straße, Realschule, Gymnasium .

Zu den beiden bereits benannten Flächen schlägt die Verwaltung die folgenden fünf Standorte vor: Rasenflächen Friedrich-Ebert-Straße (im Bereich Autohaus Konstanzak Richtung Europaplatz), Flächengröße: rund 400 m², Verkehrsinsel Walter-Sauer-Straße/B 235,, Flächengröße: rund 100 m², Straßenbegleitgrün zwischen Neuer Weg und Bahnhofstraße, Flächengröße: rund 1.500 m², 2. Kreisverkehr Emscher-Lippe-Straße (im Bereich Raiffeisenmarkt), Flächengröße: rund 350 m². Die Gesamtfläche beträgt somit rund 2.350 m². Die hierfür geschätzten Kosten liegen bei insgesamt rund 17.000,00 € (Berechnungsgrundlage: 7,00 €/ m² für Vorbereitung, Einsaat und Pflege). 

Share by: