Fehlende Sicherheit

Datteln im Fahrradklima-Test 2020 des ADFC

24.03.2021

Nicht nur die Zahl der Verkehrsunfälle mit Fahrrädern ist in Datteln hoch (39 allein im Jahre 2020), auch das Ergebnis der Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) im letzten Jahr, die in den vergangenen Tagen veröffentlicht wurde, hat es erneut an den Tag gebracht: Die Dattelner Fahrradfahrer fühlen sich auf Dattelns Radwegen nicht sicher. In dieser Kategorie erteilen sie den Planern ein „mangelhaft“. Das Fahren auf zu schmalen Radstreifen, auf Gehwegen, zwischen parkenden Autos und dem belebten Bürgersteig wird von niemandem als Vergnügen empfunden.

Alle zwei Jahre haben Radfahrende die Chance, im Rahmen einer Umfrage des ADFC das Fahrradklima in ihrer Stadt zu beurteilen. 2020 haben aus Datteln 97 Personen an dieser Umfrage teilgenommen, sieben mehr 2018; dem Fahrradklima in der Stadt geben sie diesmal die Note 4,7. 2018 lag diese Note noch bei 4,6. Unter den Städten mit 20.000-50.000 Einwohnern belegt Datteln damit den 413. Platz unter 415 Kommunen, die in die Bewertung gekommen sind. Unter den Gemeinden in NRW bleibt Datteln erneut Schlusslicht, noch hinter Oer-Erkenschwick (394. mit 4,45) und Waltrop (321. mit 4,2). Unsere Nachbarstadt Olfen glänzt dagegen mit der Note 2,6. Das Ergebnis ist sicherlich nicht repräsentativ, Vergleiche mit anderen Studien haben aber gezeigt, dass dennoch eine sehr hohe Aussagekraft der Ergebnisse gegeben ist.

So ernüchternd und eindeutig diese vernichtende Bilanz des ADFC für Datteln auch ist, in der heimischen Stadtverwaltung und Kommunalpolitik scheint sich niemand groß zu erschrecken. Abgesehen von knappen besorgten Zeitungsartikeln bleibt alles beim Alten. Die Verantwortlichen hüllen sich in Schweigen und unternehmen nichts, um aus den vorgelegten Zahlen und Bewertungen Konsequenzen zu ziehen.

In den hinter uns liegenden Monaten der Corona-Pandemie ist die Zahl der Fahrradfahrer auf unseren Wegen und Straßen augenscheinlich rasant angestiegen, vor allem im Freizeitbereich. Das beweisen die Verkaufszahlen und der Zulauf bei den örtlichen Fahrradhändlern. Für diese zunehmende Zahl an Nutzern erweist sich die schon zuvor unvollkommene innerstädtische Infrastruktur als unzureichend; das bestehende Radwegenetz hinkt den gestiegenen Anforderungen verzweifelt hinterher. Das Warten auf die versprochenen neuen Wegeverbindungen zermürbt, die für Radfahrer unfreundlichen Ampelschaltungen nerven, die engen und teils holprigen Streifen lassen – bei aller Vorsicht – subtile Ängste vor Kollisionen und Stürzen aufkeimen.

Die Details aus dem ADFC Fahrradklima-Test 2020 finden sich hier ...

Auch wenn in den letzten Jahren an der Castroper Straße oder am Dortmund-Ems-Kanal für Radfahrer keine Verbesserungen erkennbar sind, gibt es in Datteln einen neuen Radweg, die Verbindung zwischen Wiesenstraße und Hagemer Kirchweg, der gut ausgebaut ist und von vielen Menschen aus dem Hagemer Feld gern benutzt wird.