Programm 2020-2025 Klima und Umwelt

Unser entschiedenes Ja zum Klimaschutz in Datteln

Die kommenden Jahre werden entscheidende sein. Es muss gelingen, den Klimawandel weitestgehend aufzuhalten, damit zuträgliche Lebensbedingungen auf unserer Erde erhalten werden können. Und es müssen – gerade vor Ort – Maßnahmen ergriffen werden, um sich im Alltag besser den Folgen des Klimawandels anzupassen.


Es gibt nicht mehr viele, denen die heraufziehende Bedrohung nicht große Sorgen macht und die sich immer noch gegen notwendige Veränderungen wehren. Vor uns liegt eine gesamtgesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe, die auf allen Ebenen und selbstverständlich auch in der eigenen Stadt angegangen werden muss. Auf der kommunalen Ebene, da wo die Menschen ihren Alltag gestalten, müssen die Weichen umgestellt werden, muss der Wandel gelingen.


Politisch ein Zeichen setzen 



Wir GRÜNEN sind davon überzeugt, dass Klimaschutz und Klimafolgenanpassung bisher in Datteln eine zu geringe Rolle eingenommen haben.

In Datteln wurden die letzten 15 Jahre schlecht genutzt. Viel zu viel Energie und Gestaltungskraft beanspruchte ein Großprojekt, das neue Kraftwerk, das aber leider den Klimawandel noch anheizt, nicht aufhält. Während manche andere Stadt sich zusammen mit der Bürgerschaft an die Bewältigung von Zukunftsfragen gemacht hat, hat Datteln beim Klima und Umweltschutz nicht viel aufzuweisen. Die Ratsmehrheiten und Stadtverwaltung haben wenig Impulse gegeben, damit die Bevölkerung den Herausforderungen des Klimawandels gegenüber gut aufgestellt ist.

Die
Wählergemeinschaft Die Grünen will in Zukunft vor allem dafür sorgen, dass die Klimaschutzpolitik in Datteln endlich Fahrt aufnimmt in der Form, dass von der Stadt viel mehr Anstrengungen unternommen werden, für die erforderlichen Maßnahmen bei der Bevölkerung zu werben, über die Notwendigkeiten aufzuklären und Unterstützung zu organisieren. Ohne die Bürgerinnen und Bürger geht es nicht, und die wollen angesprochen und mitgenommen werden.

Dem Integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt Datteln, das nach jahrelangem Vorlauf Anfang 2020 vom Rat beschlossen wurde, entnehmen wir Grüne, dass es in den kommenden Jahren nicht mehr nur darum geht, die bereits Motivierten und Kundigen bei Verhaltensänderungen zu unterstützen. Die Aufgabe ist viel größer: Eine wirkliche Reduzierung der Freisetzung von Treibhausgasen im notwendigen Umfang erreicht man nur, wenn alle Bürgerinnen und Bürger gewonnen und einbezogen werden. Und dazu braucht es auch auf der Stadtebene genügend und zusätzliches Personal. Der bisherige Sparkurs reicht nicht mehr aus für wirklichen lokalen Klimaschutz.


Im Integrierten Klimaschutzkonzept der Satdt Datteln wurden insgesamt 46 Maßnahmen auf sieben Handlungsfeldern identifiziert für die Möglichkeiten zur Treibhausgas-Reduzierung vor Ort. Es wird gesagt, dass die Bürgerinnen und Bürger mit Infoabenden eingebunden werden sollen, Aktionen sollen sich richten an Schulen, Kitas und Sportvereine.



Grüne im Dattelner Rat
werden diesen Prozess in den kommenden Jahren aktiv begleiten und Sorge tragen, dass das alles nicht nur bedrucktes Papier bleibt.

Deshalb muss es wieder einen eigenständigen Ausschuss des Rates für Umwelt- und Naturschautz geben – mit der Zielsetzung: 


  • Entwicklung von Grundsätzen (und Strukturen) zur Förderung des Verantwortungsbewusstseins der Einwohner für Natur und Umwelt,
  • Beratung und Entscheidung über Konzepte zur Förderung des Schutzes der natürlichen Lebensgrundlagen im Rahmen des städtischen Aufgabenbereiches (sofern kommunale Zuständigkeit),
  • Beratung über Konzepte zur Energie- und Ressourcenschonung.


Deshalb muss es mehr Fachkräfte im Rathaus geben, die kontinuierlich Öffentlichkeitsarbeit machen und Projekte anschieben und tatkräftig begleiten. Wir Grüne begrüßen, dass es in Datteln zum Jahresende eine von Bundeszuschüssen bezahlte Person für ein Energiemanagement geben wird. Doch um der Fülle der im Dattelner Klimakonzept genannten Aufgaben und Maßnahmen – das Klimaschutzkonzept spricht von 3030 Arbeitstagen – auch nur annährend gerecht zu werden, bedarf es zwingend weiteren Personals. 


Grüne im Dattelner Rat
werden sich deshalb in der nächsten Legislaturperiode einsetzen 

  • ür eine weitere volle Stelle für eine Fachkraft für Umweltfragen,
  • für ein(n) Mobilitätsbeauftragte(n)


Denn der Beratungsbedarf ist nicht nur im Bereich der stärkeren Nutzung von Photovoltaik riesig, auch um die gezielte Sanierung veralteter und ineffizienter Gebäudeelemente in den Zechensiedlungen bewusst voranzutreiben, bedarf es einer zeitaufwendigen und kompetenten Koordination. Positive Begleiterscheinung derartiger Wohnumfeldverbesserungen ist die dadurch entstehende regionale Wertschöpfung durch
Aufträge für das eingesessene Handwerk.

Emissionen einsparen : Dem Kohlekraftwerk mit einer Solarinitiative begegnen


Datteln fällt bisher vor allem durch sein umstrittenes und klimaschädliches Kohlekraftwerk auf. Beim Entstehen wurden entscheidende Weichen auch von der politischen Ebene in Datteln gestellt. Darüber hat man in Datteln versäumt, dem Thema Ausbau der Solarenergie die ihm zulommende Bedeutung zu widmen.

Eine Folge dieses Versäumnisses ist, dass sich auf Dattelner Dächern bisher relativ wenige Photovoltaikanlagen befinden. Die engagierte Werbung für die umweltfreundliche Nutzung für Solarenergie wurde vernachlässigt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass im Vergleich zu Nachbarstädten viel weniger Photovoltaik Anlagen auf den Dächern zu sehen sind. Nur etwa fünf Prozent der geeigneten Dachflächen werden bisher genutzt. Nur bei zwei Schulen wird auf den Dächern Strom geerntet. Das neue Sportlerheim an der Wiesenstraße, die neue Kita am Ostring, die Erweiterungsbauten der Gesamtschule am Westring, die neuen Häuser an der Wagnerstraße - alle ohne Solardach.

Es ist ein starkes Anliegen der Dattelner Grünen, das Aufblühen der äußerst umweltverträglichen Solarenergie anzukurbeln und den Rückstand aufzuholen.

Um der Klimakrise entgegenzuwirken, wollen wir GRÜNE schnellstmöglich Emissionen, also den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen, eindämmen und Energie effizienter einsetzen. Anfang des Jahres hat der Rat der Stadt beschlossen, dass ab 2020 alle Vorhaben der Stadt auf ihre Klimaauswirkungen hin geprüft werden.

Beim Ausbau der Solarenergie sollte die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen und ihre öffentlichen Gebäude mit Solartechnik nachrüsten. 

Wir Grüne schlagen vor:


  • erneuerbare Energien bei allen stadteigenen Gebäuden konsequent einsetzen, bei der Planung von Neubauten wollen wir schon jetzt 100 Prozent erneuerbare Energien für Strom und Wärme; 
  • Standorte für Photovoltaik-Anlagen ausbauen: Nachrüstung aller dafür geeigneten stadteigenen Dächer mit Photovoltaik;
  • Zusammenschalten der vielen Dachflächen der städtischen Liegenschaften für einen städtischen solaren Eigenbetrieb, der von der Stadt als eigenes Unternehmen betrieben wird, mit dem auch ein Gewinn für die Stadtkasse zu erzielen ist. Die Stadt könnte das auch mit einem Partner oder einem Dienstleister machen; erfolgreiche Beispiele hierfür gibt es;
  • Fuhrpark der Verwaltung auf elektrische Motoren umstellen, für geringe Entfernungen (E-)Fahrräder anbieten.


Darüber hinaus fehlt es in unserer Stadt daran, dass den Hausbesitzern Anstöße gegeben werden, dass sie behutsam an die Möglichkeit zur Solarförderung herangeführt werden. Es fehlen persönliche Werbung und neutrale Beratung. Nach grünen Vorstellungen sollte sich die Verwaltung auf ihren Kanälen an die Bürgerschaft werden und Anstöße geben, die kostenlose Kraft der Sonne verstärkt zu nutzen. Wenn ein Neubau errichtet werden soll und ein Bauantrag eingereicht wird, sollte eine intensive Beratung zur Solarnutzung im Dattelner Rathaus immer dazu gehören. Und auch bei der Entwicklung von Gewerbegebieten muss die Nutzung der Solarenergie auf den Dächern oder an den Fassaden immer gleich mitgedacht werden. In diesem Zusammenhang sollte nicht veressen werden, dass die Errichtung und Betreuung von Solaranlagen viel handwerkliche Beschäftigung auslöst und der lokalen Wirtschaft und dem Steueraufkommen guttut.

Immer beliebter werden in Deutschland Minisolaranlagen, auch Balkonanlagen genannt, mit denen auch Nichthausbesitzer an ihrer Wohnung eine kleine Menge Strom gewinnen und ihre Stromrechnung verkleinern können. Auch dazu könnte von Seiten der Stadt ermuntert werden.


Aus Klimaschutzgründen sollte sich die Stadt außerdem bei ihren Partnern AGR und NRW Urban dafür einsetzen, dass auf vorgenutzten Flächen in Datteln große Freiflächenanlagen für die Erzeugung von SOlarenergie errichtet werden. Zu denken ist etwa an die Zentraldeponie nach Abschluss der Aufschüttungen oder an ein Randstück der Fläche Emscher-Lippe 3/4.

Anpassung an die Folgen der Klimakrise


Schon heute nehmen weltweit extreme Wetterereignisse wie Stürme, Hitze und Dürren stark zu. Auch die Gletscher schmelzen ab und der Meeresspiegel steigt an. Aber auch in Datteln sind die Folgen der Klimakrise zu spüren: extrem warme Sommer führen zu aufgeheizten Innenstädten, lange Trockenperioden mit nachfolgender Dürre gefährden landwirtschaftliche Erträge und die Waldbestände in der Haard, verheerende Starkregenereignisse verursachen Überschwemmingen auch in bewohnten Bereichen.

Es gilt, Vorsorge zu treffen gegen derartige Starkregenereignisse und die Maßnahmen zur wassersensiblen Stadtentwicklung in Gang zu bringen, die im Umweltschutzkonzept der Stadt angedacht sind: 

  • Bau von Wasserregulationssystemen zum Rückhalt von Winterniederschlägen
  • Technische Anpassungen der Verkehrsinfrastruktur (z. B. höhere Bordsteine im Straßenraum)
  • dezentrale Regenwasserbewirtschaftung (Abkopplung von Dach- und Hofflächen von der Kanalisation)
  • Multifunktionale Grünflächen mit Absorptionsfunktion für Niederschlagswasser
  • Vorbeugung von Hochwasserereignissen durch Regenrückhaltung, Entwässerungssysteme in
  • Baugebieten mit Möglichkeiten der Niederschlagsversickerung



In den Wochen der zahlreichen Einschränkungen während der Corona-Pandemie ist uns auch bewusst geworden, wie wichtig und wertvoll allgemeine Grünflächen im Nahbereich sind als Aufenthaltsräume und Erholungsflächen für die Teile der Bevölkerung, die in Wohnungen ohne eigenem Garten wohnen. Gerade im Innenstadtbereich fehlt es an solchen Flächen.













Insekten retten -



Artenschwund stoppen!







Notwendig ist eine Pflanzoffensive:

  • mehr Bäume und Blühflächen entlang städtischer Straßen, auf Plätzen und in Grünflächen,
  • Bewässerung urbaner Vegetation
  • mehr städtische und private Gründächer,
  • hitze- und trockenresistente Baumarten oder Gewässerflächen
  • Einbau von Beschattungselementen
  • Fassadenbegrünungen,
  • Entsiegelungen von Asphaltflächen,
  • Aufwertung von Plätzen und Freiflächen in den Wohngebieten.


Wasserläufe und Wasserflächen in der Innenstadt verbessern das Kleinklima in der Stadt.

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