20200625 Fuer Klimagerechtigkeit

Für Klimagerechtigkeit – gegen Polizeigewalt

Erneut Proteste gegen Datteln 4

26.06.2020

Es ist paradox: Immer dann, wenn die Umweltaktivisten aus nah und fern gegen die Dreckschleuder Datteln 4 aufmerksam machen, bläst der Kohlenmeiler keine dreckigen Schwaden in die Luft. So war es wieder an diesem Wochenende, als „FFFbleibtAktiv“ nach Datteln eingeladen hatte, um für Klimagerechtigkeit und gegen Polizeigewalt zu demonstrieren.
Unipers „Stammkunden“ nämlich, RWE und die Deutsche Bahn, wollen den Strom aus Datteln gar nicht mehr, sie brauchen ihn nicht, auch sie decken ihren Bedarf unterdessen viel lieber aus Erneuerbaren Energien, zumal dieser Strom aktuell auch noch preiswerter zu bekommen ist als das überteuerte Angebot aus Datteln.
So verhalten sich der Stromabsatz von Datteln 4 darstellt (nachzulesen auf der Seite der Bundesnetzagentur), so verhalten war leider auch die Resonanz auf den Aufruf zur Demo am Freitagabend. 60-70 Klimaschützer hatten sich am frühen Abend auf dem Neumarkt versammelt, ebenso viele waren es aber auch bei der nächtlichen Party am Tor 1 zum Kraftwerk mit Musik, Tanz und Poetry Slam. Viel zu viele Mitstreiter waren wohl aus Sorge vor Gewalt und radikalen Übergriffen zu Hause geblieben. Zumindest bis Mitternacht war es aber eine friedliche, gewaltfreie, ja besonnene Aktion:
Der Demonstrationszug und die vier Orte für Zwischenkundgebungen waren gut gewählt, um auf die Anliegen des Abends aufmerksam zu machen: an der Polizeistation an der Ahsener Straße, an der Service-Nebenstelle von RWE/Westnetz in der Aachener Straße, auf dem kleinen Platz in der Meistersiedlung und am Kreisel an der Löringhofbrücke, wo vor vier Wochen die Polizei – völlig überzogen – mehrere Demonstranten aus dem Protestzug herausgerissen und über eine Stunde lang festgehalten hatte.
Besonders im Fokus: der erste Halt an der Polizeistation: Nachdrücklich wurde dort erneut das außergewöhnlich „brutale“ Vorgehen der Polizei bei früheren Aktionen am Kraftwerk Datteln 4 verurteilt und sich energisch für die Wahrung der Pressefreiheit eingesetzt: Der Vorwurf des Redners: Am 30. Mai hätten Polizeikräfte bei der Demo am Kraftwerk unverhältnismäßige Gewalt angewendet und die freie Berichterstattung einiger Journalisten behindert. Genauso wichtig, der Stopp am Kreisel, der von der Bewegung mit dem Namen „Soli-Kreisel des Widerstandes“ getauft wurde. Zum Abschluss des Protest-Marathons gab es dann Fröhliches und Besinnliches zur Nacht. Bei Live-Musik und Tanz auf der für den Verkehr gesperrten Löringhofstraße blieben die zumeist jungen Teilnehmer der nächtlichen Mahnwache entspannt und friedlich für einige Stunden beisammen.
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