Aktiv für Artenvielfalt
Friedhöfe als Oasen für Pflanzen und Tiere
01.12.2022
Friedhofsanlagen sind mehr als nur Begräbnisstätten. Sie sind schon lange nicht mehr nur kulturell geprägte Orte des Gedenkens und der Trauer.
Friedhöfe im Stadtgebiet sind im Allgemeinen die innerstädtischen Grünanlagen mit dem weitesten Pflanzenspektrum. Blühende, saisonale Anpflanzungen, Stauden, Blütensträucher und große artenreiche Baumbestände dienen einer Vielfalt von Tieren und Insekten als Nahrungsquelle und Lebensraum. So ist es nicht verwunderlich, dass sie mit ihrem oft parkähnlichem Charakter kleine Erholungsgebiete sind, Anlaufstelle für einen Sonntagsspaziergang und innerstädtisches Ökosystem. Zahlreiche Tierarten finden hier Fressen und genügend Ruhe zum Leben; nicht nur Eichhörnchen, Fledermäuse oder Füchse, auch Spinnen, Bienen oder Käfer - gerade im urbanen Raum. Und der Wandel in der Bestattungskultur eröffnet neue Chancen für die bereits vorhandenen wertvollen Ökosysteme und ihre ausbaubare Biodiversität, auch biologische Vielfalt genannt. Viele ungenutzte Freiflächen, die kostenintensiv gepflegt und verwaltet werden müssen, könnten zu Artenschutz-Oasen werden.
Auf dem Dattelner Hauptfriedhof liegen unterdessen umfangreiche Flächen brach,
die für Bestattungen nicht mehr benötigt werden und für eine sinnvolle ökologische Nachnutzung geeignet sind.
Dattelns Kommunaler Servicedienst (KSD), der für die Friedhöfe der Stadt zuständig ist, zeigt sich - auf Anregung der Wählergemeinschaft Die Grünen – bereit, seine Fachkenntnisse einzubringen und die bisherige naturnahe Friedhofsgestaltung weiterzuentwickeln und zu verbessern. So ist es möglich, den so wichtigen Artenschutz und die bedrohte Artenvielfalt auf den Dattelner Friedhöfen aktiv zu fördern, ja zu optimieren.
In einem Antrag der Wählergemeinschaft war der KSD aufgefordert worden, bei jeder zukünftigen Umgestaltungsmaßnahme auf den Friedhöfen in der Trägerschaft der Stadt Datteln Maßnahmen für Artenvielfalt zu ergreifen. Um dies zu erreichen, wurde seitens der Grünen angeregt, einen Maßnahmenkatalog zu erstellen, der dann zukünftig umgesetzt werden kann.
Auf dem Waltroper Kommunalfriedhof wurden Rasenflächen in artenreiche Wildblumenflächen umgewandelt.
Die Wählergemeinschaft Die Grünen freut sich darüber, dass der Rat jetzt dem KSD die folgenden neun Maßnahmen übertragen hat, die er auf den städtischen Friedhöfen - unter Berücksichtigung der historischen, gestaltungstechnischen und bestattungsrechtlichen Grundsätze – für sinnvoll hält:
Vorbildlich: Eingebettet in eine Natur-Oase der biologischen Vielfalt, genannt „NaturRuh“, werden die Begräbnisstätten auf dem Waldfriedhof in Castrop-Rauxel-Bladenhorst zu einem besonderen Ort der Erinnerung. Stauden, Futter- und Nistplätze für Tiere sowie ein Teich sind wesentliche Bestandteile einer 400 Quadratmeter großen Fläche mit integrierten Grabsteinen.
Die Wählergemeinschaft Die Grünen versteht, dass die beschriebenen Maßnahmen mit Mehraufwand und Kosten verbunden sind. Sie dankt den politischen Mitbewerbern, die benötigten Haushaltsmittel (20.000,00 € jährlich über die nächsten fünf Jahre) für diese Maßnahmen bereit zu stellen.