Kein Carsharing in Datteln
17.04.2024
Die Enttäuschung des Vertreters der Wählergemeinschaft Die Grünen war nicht zu übersehen, als in dieser Woche der Klima-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss die Anstrengungen der Verwaltung abrupt beendete, Carsharing auch in Datteln zu etablieren: Das Thema Carsharing soll nicht weiterverfolgt werden. Die Verwaltung wurde lediglich beauftragt, das Thema Lastenradverleih in Datteln auszuarbeiten.
Dabei hatte das federführende Fachbüro EcoLibro empfohlen, den im letzten Jahr begonnenen Weg fortzusetzen. Die Wählergemeinschaft Die Grünen war bereit, den Aufbau von Car- und Bikesharing als eine kommunale Aufgabe zu verstehen, mit der gleichermaßen ein Beitrag zum Klimaschutz UND zur Steigerung der Lebensqualität in Datteln geleistet werden kann.
Außerdem steigern die Sharing-Angebote den Wert der Immobilien, weil es ein gutes Leben mit geringeren Kosten ermöglicht. Junge Familien, die in den kommenden Jahren die altersbedingt freiwerdenden Häuser kaufen werden, legen nicht mehr so sehr wie die bisherigen Besitzer Wert auf den Besitz von Pkw, sondern freuen sich, wenn sie mit den begrenzten Einkommen ihre verschiedenen Bedürfnisse erfüllen können.
Zuvor hatte EcoLibro im Auftrag der Dattelner Stadtverwaltung eine Bedarfsanalyse für unsere Stadt erstellt. Während des Erarbeitungsprozesses zeichnete sich ab, dass es im Quartier „Datteler Berg II“ ein Interesse an dem Thema Car- und Bikesharing gab. EcoLibro war es gelungen, herauszuarbeiten, wie Car- und Bikesharing Bürger*innen, Vereine und Unternehmen in Datteln bei der nachhaltigen Weiterentwicklung ihrer umweltfreundlichen Mobilität unterstützen kann.
Auch wenn der Aufbau von Carsharing in Datteln sicherlich kein Selbstläufer gewesen wäre, hätten wir denen, die sich trauen, hier bei uns dementsprechende Angebote zu entwickeln, viel Erfolg gewünscht. Wir wissen: Das hätte nur in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen und Quartieren gelingen können, die als Ankerkunden in strukturierter Weise Nachfrage und Umsätze auf die Angebote bringen. Nachdem das Thema Carsharing in Datteln leider nicht weiterverfolgt wird, bleibt es den vorgesehenen Projekten versagt, die Carsharing-Idee als Vorreiter und Multiplikatoren in weitere Stadtteile zu verbreiten.
In wohlklingenden Sonntagsreden bekennen sich aller Parteien und Politiker:innen unterdessen zu Umwelt-, Klima- und Artenschutz. Wenn es aber im Alltag vor Ort konkret wird, zucken sie ob der vermeintlichen Risiken oder ob des befürchteten lautstarken Aufschreis aus dem veränderungsfeindlichen Teil der Bürgerschaft zurück.
Erneut zeigt sich: Diejenigen, denen Umwelt-, Klima- und Artenschutz eine Herzensangelegenheit sind, finden diese ihre Vorstellungen in Datteln nur bei der Wählergemeinschaft Die Grünen in guten Händen.
Was zuvor geschah:
Car- und Bikesharing für Datteln …
24.10.2023
Ist Datteln geeignet für Car- und Bikesharing? Dieser Frage gingen am letzten Montag interessierte Bürgerinnen und Bürger nach, die im Sitzungssaal des Rathauses zusammengekommen waren. Mit zwei Fachleuten des Beratungsunternehmens EcoLibro GmbH versuchten sie, das in Datteln vorhandene Potential abzuschätzen und die Möglichkeiten für die Einrichtung von Car- und Bike-Sharing-Systemen auszuloten.
Gemeinsam mit den Anwesenden ging es den beiden angereisten Fachleuten darum, individuelle, auf die Bedürfnisse unserer Stadt und unserer Nutzer und Nutzerinnen abgestimmte Lösungen für eine intelligente Mobilität in Datteln zu finden. Man konnte merken, dass es den Beiden wichtig war, in allen Phasen der Beratung (Analyse, Konzeptentwicklung, Entscheidung und Umsetzung) alle wesentlichen Beteiligten und Interessierten in unserer Stadt mit ihren Erfahrungen, Anregungen und Wünschen, aber auch mit Ihren Bedenken, kontinuierlich einzubinden.
Im Nachgang zu dieser Informationsveranstaltung möchte die Stadtverwaltung noch weitere Meinungen und Einschätzungen der Bürger*innen zum Thema einholen und lädt zur digitalen Beteiligung ein, um den Bedarf von Bike- und Carsharing in Datteln festzustellen.
In der Online-Befragung werden die Wünsche und Anregungen der Bürger*innen abgefragt, aber auch die Erfahrungen mit Sharing-Angeboten. Die Erkenntnisse fließen in die Bedarfsanalyse der Stadtverwaltung und des Fachbüros EcoLibro ein, welches die Analyse im Auftrag der Stadtverwaltung durchführt.
Die Teilnahme an der Online-Befragung ist bis 19. November 2023 hier anonym möglich.
Über den QR-Code gelangen Sie ebenfalls zur Online-Befragung, deren Bearbeitung maximal 10 Minuten dauern wird.
Das federführende Fachbüros wurde von der Dattelner Stadtverwaltung beauftragt, eine Bedarfsanalyse für unsere Stadt zu erstellen. Mit dieser Bedarfsanalyse soll herausgefunden werden, wie Car- und Bikesharing Bürger*innen, Vereine und Unternehmen in Datteln bei der nachhaltigen Weiterentwicklung ihrer umweltfreundlichen Mobilität unterstützen kann. Oder auch, wie ein attraktives Angebot für Touristen*innen aussehen könnte – wie zum Beispiel für Gäste der Campingplätze und anderer Beherbergungsbetriebe.
Schnell wurde den Beteiligten der Informationsveranstaltung deutlich, wie wichtig die Bereitstellung gut zugänglicher Sharing-Standorte in der Nähe von Wohngebieten und die Gewinnung möglicher Ankerkunden als Grundlagen einer dauerhaft erfolgreichen Schaffung von Sharing-Systemen sind. Eine stadtteilbezogene Anbindung gilt sowohl für Car- wie auch für Bike-Sharing; unter Bike-Sharing wurde von den Teilnehmenden vor allem die Nutzung von Lastenfahrrädern verstanden.
Nicht nur die Wählergemeinschaft Die Grünen hat ein E-Lastenrad angeschafft, das von uns gerne ausgeliehen wird.
Auch die Stadtverwaltung hat ein E-Lastenrad angeschafft, um zu testen, ob diese Art der umweltfreundlichen Mobilität das Auto in bestimmten Bereichen und für bestimmte Zwecke und Wege ersetzen kann. Dieses steht sowohl den Mitarbeiter*innen der Verwaltung als auch Kindertagesstätten, Schulen, Vereinen und Bürger*innen kostenlos zur Verfügung.
Aus organisatorischen Gründen erfolgt der Verleih der beiden Räder nicht stundenweise, sondern für einen längeren Zeitraum (z.B. für mehrere Tage). Dieses wiederum ist auch im Sinne eines Alltagstestes sinnvoll.
Bei einem Angebot mit drei Standorten – in der Anfangsphase – müsste eine Station zwischen Hötting und Münsterstraße, eine zweite Station in Hagem und eine dritte Station in Meckinghoven gelegen sein. Weitere Stationen könnten das Gerippe mit Standorten im Datteler Berg 2, im Beisenkamp und in der Stadtmitte ergänzen. Die Zahl der Lastenradstationen könnte von Anfang an dichtmaschiger sein, weil die Investitionskosten für ein Rad geringer sind als beim Auto.
Um von Beginn an einen transparenten Prozess zu gestalten und so eine möglichst breite Akzeptanz in der Dattelner Bevölkerung zu erreichen, war die Beteiligung an dieser Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung seitens der Bürger*innen, Vereine usw. leider gering. Für eine erfolgreiche Zukunft der Sharing-Systeme in Datteln ist es zwingend notwendig, durch eine konsequente Öffentlichkeitsarbeit mit Hilfe aller Informationswege (digital wie konventionell) die breite Akzeptanz für das gemeinsame Nutzen von Autos und (Lasten)-fahrrädern zu fördern.