Keine Versiegelung von Ackerflächen!
22.10.2024
Die gute Nachricht vorweg: Von den landwirtschaftlich genutzten Flächen der ehemaligen Rieselfelder zwischen Datteln und Waltrop ist noch kein Quadratmeter Ackerfläche versiegelt worden. Mit Blick auf die Belange des Umweltschutzes und der Klimaanpassung ist es herrlich, dass die von den ansässigen Bauern bestellten Getreidefelder und Gemüseanbauflächen noch immer zu sehen sind.
Die jüngsten Entwicklungen haben erneut gezeigt, dass es sich bei den Vorstellungen verblendeter Kommunalpolitiker von SPD, CDU und FDP, auf dieser Fläche ein industrielles Großvorhaben umsetzen zu können, lediglich um Hirngespinste handelt, deren Realisierbarkeit fern der Wirklichkeit liegen. Denn die vermeintlichen Interessenten, die flächenintensive Großvorhaben planen, gibt es nicht. Zudem hat die Landesregierung längst andere Pläne für diese Fläche – und das wissen auch die Investoren: Im vergangenen Jahr hat sie nämlich bereits Eckpunkte für eine nachhaltigere Flächenentwicklung beschlossen.
Jetzt stellt sich heraus, dass es für den Erhalt der Ackerflächen von Vorteil war, dass die newPark GmbH die Entwicklung und Erschließung des Geländes einer Gesellschaft übertragen hat, die über kein eigenes Geld verfügt. Wie heißt es so schön: „Ohne Moos nichts los.“ Das zuständige Landeswirtschaftsministerium sagt nämlich: „Förderzusagen für Bauvorhaben wie die Entwicklung von Wirtschaftsflächen können von Seiten des Landes regelmäßig nur dann erfolgen, wenn hierfür die planungsrechtlichen Voraussetzungen vorliegen. Da zu dem Bebauungsplan „newPark“ nun Klage beim OVG Münster erhoben worden ist und gegebenenfalls ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts den Bebauungsplan außer Kraft setzen könnte, kann die Erschließung der Fläche bis zu dieser Entscheidung nicht gefördert werden.“
Die Wählergemeinschaft Die Grünen Datteln erwartet, dass die Klagen der Stadt Waltrop und der Naturschutzorganisation BUND gegen den Bebauungsplan Nr. 100 der Stadt Datteln „newPark (1. Bauabschnitt) Erfolg haben werden. Ihre Argumente werden sich am Ende gegen den Zweckoptimismus der Vertreter der newPark GmbH durchsetzen.
Die Verantwortlichen im Kreis und im Ostvest sollten sich an die Idee eines newEnergyparks erinnern, die ein Bündnis bestehend aus dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), dem Landesverband Erneuerbare Energien (LEE), der Stadt Waltrop und der örtlichen Landwirtschaft Ende letzten Jahres für die Rieselfelder entwickelt hat. Auf der rund 500 Hektar großen Fläche zwischen den Städten Datteln und Waltrop könnten parallel zur bestehenden landwirtschaftlichen Nutzung bis zu 450 MW Erneuerbare Energie in Form von Wind- und PV-Anlagen installiert werden. Statt der massiven Flächenversiegelung würde – im Sinne der von der Landesregierung beschlossenen „nachhaltigeren Flächenentwicklung“ ein Großteil der Ackerflächen erhalten bleiben.