DATTELN.
Wie lässt sich der Radverkehr in Datteln stärker und die Mobilität klimafreundlicher gestalten? Über diese und andere Themen diskutierten Bürger und Bürgerinnen sowie Vertreter der Stadtverwaltung beim ersten Treffen der „Arbeitsgruppe Mobilität“. Ziel war es, die Erarbeitung des Mobilitätskonzeptes zu unterstützen und Projekte dazu mit zu initiieren. „Es gab in den letzten Monaten so viele gute Hinweise zum Thema, die in einer Arbeitsgruppe gut gebündelt werden und besser in die Tat umgesetzt werden können, deshalb haben wir uns für diese Form der Zusammenarbeit entschlossen,“ sagt Ute Ellermann vom Quartiersmanagement-Team, die zu dem Treffen eingeladen hatte. Neben der Stärkung des Radverkehrs und der klimafreundlicheren Ausgestaltung der Mobilität, insbesondere bei Alltagsfahrten, kreiste die Diskussion der Arbeitsgruppe um die Frage, ob ein verträglicheres Miteinander von Fußgängern, Radfahrern, Auto- und ÖPNV-Nutzern zur Verbesserung der Situation in der Innenstadt beitragen kann. Das nächste Treffen der offenen „Arbeitsgruppe Mobilität“ wird voraussichtlich im April stattfinden.
Zähes Ringen um ein verändertes Verkehrsklima in Datteln
AG Mobilitätskonzept – Treffen am 22.01.2019, 18.30 – 20.15 Uhr
Moderation: Quartiersmanagement – Frau Ellermann / Mara Ahlers (Protokoll)
Teilnehmer: Dattelner Büger und Bürgerinnen, Mitarbeiter der Verwaltung der Stadt Datteln
Teilnehmer beklagen
ruppiges Verkehrsklima
Planung der Radwegsituation auf der Basis von Erkenntnissen der 1960er Jahre
kommunikative Mängel – mangelhafte Transparenz über verwaltungsinterne und politische Entscheidungen
viele frühere Initiativen seien verpufft
radfahrerunfreundliche Ampelschaltung an Süd- und Ostring zwischen Castroper Straße und Elisabethstraße;
Eindruck, daß die Planung von Radwegenverbindungen in Datteln von Leuten gemacht worden sein muss, die noch nie auf einem Fahrrad gesessen haben
fehlende Beschilderung in Richtung Innenstadt
unzureichende Erschließung des Zentrums aus den Stadtteilen
die Dattelner Realität stehe oft in krassem Widerspruch zur nationalen Radwegeverordnung
die katastrophale äußerst gefährliche Situation für Radfahrer auf dem schmalen Radstreifen an der Castroper Straße zwischen parkenden Autos und Bordsteinkante des Bürgersteiges
auf vielen Bürgersteigen bestehe die absurde Situation, daß Radfahrer auf den ihnen zugewiesenen Strecken auf Bürgersteigen um zahlreiche Bäume herumfahren müssen
Teilnehmer benennen
zahlreiche Schwachstellen im Dattelner Radwegenetz,
300-500 Punkte in der gesamten Stadt
gefährliche Situation auf der Castroper Straße
fehlende Stelle in der Verwaltung, um die Fäden zusammenzuführen
Teilnehmer wünschen Verbesserungen, z.B.
sich einen städtischen Mitrabeiter als Kümmerer
neue Prioritätensetung bei der Ersttelung des Mobilitätskonzeptes: Vorrang vor den Interessen der Autos sollten die Interessen der Fußgänger und Radfahrer haben
ein städtisches Radwegekonzept, nicht nur ein Mobilitätskonzept für die Innenstadt, die Entwicklung einer Strategie hin zur klimafreundlichen Fahrradstadt
fahrradfreundliche Ausgestaltung des Dattelner Radwegenetzes
bessere Beschilderung, um Radfahrer in die Innenstadt zu führen
durchgehende Nord-Süd und Ost-Westverbindungen
vernünftiges Erreichen der Innenstadt
verbesserte Infrastruktur (breitere Radwege, mehr Raum für Radfahrer9 auchwegen der zunehmenden Anzahl von schneller fahrenden E-Bikes
gut ausgebaute Radwege an den Ausfallstraßen nach Redde/Bockum, Ahsen, Olfen, Waltrop, Oer-Erkenschwick
Teilnehmer regen an
öffentliche Auflistung der neuralgischen Punkte in der Stadt
Flächen in der Stadt neu verteilen, den Radfahrern mehr Raum zu geben, den Autos Raum nehmen,
Neuplanung des ruhenden Verkehrs: den Parkraum neu zu denken: Autos weg vom asphaltierten Straßenrand, stattdessen Parkraum zwischen Laternen und Bäumen anlegen
Radwegebenutzungspflicht an vielen Stellen in Datteln aufzuheben
Radwegebenutzungspflicht auf Bürgersteigen sollte die absolute Ausnahme sein
Gebotsschilder auf Bürgersteigen in der Regel abzubauen
Radfahrer und Autofahrer daran zu gewöhnen, daß Radfahrer die Fahrbahn mit den Autos teilen und nicht den Bürgersteig mit den Fußgängern (zumal die zahlreicher werdenden schnelleren E-Bikes auch in der Stadt zunehmen)
Hohe Straße für Radfahrer öffnen/freigeben (Duldung)
möglichst viele Einbahnstraßen für Radfahrer in Gegenrichtung öffnen,
Bildung einer Untergruppe, die Stellen für eine Beschilderung sucht, Vorschläge für die Größe der Schilder und ihre Farbgestaltung entwickelt
Teilnehmer entwickeln Visionen
Gunst des Jahrzehnts nutzen
den überregionalen Trend bezüglich der allseits diskutuerten Verkehrswende nutzen
Erstellung eines Radwegevisionsplans 2030 für Datteln – einer gesamtstädtischen Vision, eines ganzheitliche Konzeptes für Kinder und Jugendliche, für Berufsradler, für Einkäfer in der Innenstadt, für Freizeitradler
Aufgabe der AG: Ideen sammeln / Vorschläge entwickeln für die Konkretisierung einer pointierten Auftragsvergabe an ein Ing.-Büro, die dann mit ihrem externen Fachwissen ein Mobilitätskomzept für Datteln erarbeiten.