Weitere Kindergartenplaetze für Datteln

Notwendig:
weitere Kindergartenplätze für Datteln

26.08.2019

Auf der Suche nach verbindlichen und dauerhaften Lösungen

Die Stadt Datteln unternimmt erste Bemühungen, um den Mangel an Kitaplätzen auszugleichen. Ihre bislang getroffenen Entscheidungen zur Lösung der Kita-Krise sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. Dies wurde auch durch den letzte Woche in der Dattelner Morgenpost erschienenen Artikel über die „Wirkung der Kita-Offensive der Stadtverwaltung und den sinkenden Fehlbedarf“ deutlich. Jedoch werfen dieser Artikel sowie die aktuelle Kitapolitik der Stadt Datteln in einigen Punkten Fragen über Fragen auf:
Farbenfroh sind die Gruppenräume des Städtischen Bewegungs-Kindergartens im Beisenkamp gestaltet.

Ist das Berliner Eingewöhnungsmodell umsetzbar?
Laut der Aussage des Jugendamtsleiters ist der Fehlbedarf an Kindergartenplätzen nach dem Bau des Städtischen Bewegungskindergartens und der Schaffung der Übergangslösungen in der Kita an der Mozartstraße (ehemalige Mosaikschule) sowie an der Berliner Straße (ehemalige Pusteblume) von 140 auf 51 gesunken. Da die Renovierungsarbeiten in den beiden Kitas mit den Übergangslösungen jedoch erst ab dem 1. November voll starten können, wendet die Stadt Datteln das sogenannte Berliner Eingewöhnungsmodell an, wonach ein Elternteil mit ihrem Kind in die Kita kommt. Wenn in der Kita an der Mozartstraße 34 Plätze und an der Berliner Straße 18 Plätze geschaffen werden sollen, stellt sich die Frage, wie bis dahin alle Eltern mit ihren Kindern in den Kitas unterkommen. Es dürfte schwierig werden, mit so vielen Personen auf begrenztem Raum mit parallel laufenden Renovierungsarbeiten einen Platz zum Spielen zu finden.

Wird die Kita an der Düppelstraße gebaut?
Nach den Unterlagen der Stadt Datteln zufolge soll 2021 eine weitere Kita an der Düppelstraße gebaut werden. Jedoch gibt die Verwaltung keine Informationen zum Stand der Planung heraus, außer, dass mit erheblichen Bauverzögerungen gerechnet werden muss. Auch wenn der Fehlbedarf an Kitaplätzen für dieses Jahr von 140 auf 51 gesunken ist, sind es noch immer 51 Kinder, die keinen Kitaplatz haben und weiterhin auf eine frühkindliche Förderung warten müssen. Unklar ist weiterhin auch, warum die Stadt Datteln mit der Umsetzung des Waldkindergartens in der Haard wartet: Der DRK-Kindergarten hatte sich bereit erklärt dieses Projekt umzusetzen, sobald die Verwaltung die dafür notwendige Genehmigung erteilt. Damit könnte man den Fehlbedarf an Kitaplätzen schnell weiter senken und hätte unter Umständen auch wieder ein paar freie Notplätze in den anderen Kitas.

Sind die Sanitärräume kleinkindgerecht?
Zudem stellt sich die Frage, ob die Sanitärräume in den beiden Kitas mit den Übergangslösungen auch für Kinder unter drei Jahren geeignet sind. Gerade diese Räume bedürfen einer besonderen Ausstattung, um das Verletzungsrisiko zu senken. In der Kita an der Berliner Straße könnten kleinkindgerechte Sanitärräume vorhanden sein, weil dieses Gebäude zuvor ebenfalls als Kindertagesstätte genutzt wurde. Bedenken bestehen bei der Kita an der Mozartstraße: In diesem Gebäude war zuvor eine Schule, sodass die Sanitärräume von den Kitakindern nur unter Aufsicht bzw. mithilfe der Erzieherinnen und Erzieher genutzt werden können. Kind- und kleinkindgerechte Sanitärräume sind für eine frühkindliche Förderung unabdingbar und dürfen in keiner Kita fehlen.
Kitas brauchen mehr als Übergangslösungen!

Datteln braucht vernünftige Kitapolitik!
Wenn die Stadtverwaltung die Möglichkeiten hat, Übergangslösungen in Kitas zu schaffen, dann sollten diese natürlich genutzt werden, da die frühkindliche Förderung höchste Priorität hat. Jedoch ist der kosten- und aufwandsreiche Umbau eines Gebäudes zur „kurzfristen“ Nutzung weder lohnenswert für die Stadt Datteln noch förderlich für eine vernünftige Kitapolitik. Wir von der Wählergemeinschaft Die Grünen erwarten daher künftig mehr Klarheit zur „langfristigen“ Lösung der Kita-Problematik. Die Kitas brauchen mehr als Übergangslösungen und kurzfristige Planungen: Plätze sowie Qualität in der Kindertagesbetreuung müssen verbindlich und dauerhaft sichergestellt werden.

Fazit: Der Bedarf an Kindergartenplätzen ist in Datteln längst nicht gedeckt!



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