Auf Spurensuche
… Radtour zu den Park- und Grünflächen im Osten von Herne
Start und Ziel: St. Josef-Kirche, Datteln, Castroper Straße (Länge 44 km)
Diese Radtour entführt in einen Teil des Ballungsraumes Ruhrgebiet, der vielseitig geprägt ist durch die unterschiedlichsten Park- und Grünanlagen: die Brandheide in RE-Suderwich, der Bereich rund um Schloss Bladenhorst, der kleine KunstWald Teutoburgia in Herne-Börnig, der Volkspark Sodingen mit dem Kaiser-Wilhelm-Turm, der große Revierpark Gysenpark, das Naturschutzgebiet Langeloh am Dreistädte-Eck von Herne, Bochum-Gerthe und Obercastrop und schließlich der Erin-Park in Castrop-Rauxel. Einkehrmöglichkeiten gibt es im Gysenberg-Park (20 km) und auf dem Rückweg in einem der Henrichenburger Restaurants Il Gambiero Due, Wartburg oder Hölter (37 km). (Die Karte zeigt den Rundkurs auf Herner und Castroper Gebiet.)
Wir verlassen Datteln in westlicher Richtung, über den Hagemer Kirchweg, die Alte Hagemer Landstraße und Im Bollwerk. In Horneburg biegen wir nach links in die Horneburger Straße, fahren dann über die Wilhelmstraße, Magdalenenstraße und Schloßstraße in Richtung Becklemer Busch. Der Hornebuger Weg ist frisch geschottert, kurz vor seinem Ende ist er geteert, dort biegen wir ab nach rechts und steuern den Durchlass für Radfahrer und Fußgänger unter der Autobahn A2 an. Hier kreuzt der Suderwicher Bach unseren Weg, nach der Unterführung halten wir uns rechts und fahren am Rand der Brandheide (9 km)
zum Rhein-Heine-Kanal, auf den wir in der Nähe des Holzturm des japanischen Künstlers Tadashi Kawamata treffen, der 2010 im Rahmen der Emscherkunst auf einer Anhöhe in der Nähe des Wasserkreuzes von Emscher und Rhein-Herne-Kanal installiert wurde.
Die Brandheide
ist in Wirklichkeit ein hübscher Wald, der sich mit Stegen und Alleen schmückt. Als im 19. Jahrhundert viele Heideflächen wieder aufgeforstet wurden, zumeist mit schnell wachsenden Nadelhölzern wie Kiefer und Lärche, ist es wohl auch der Brandheide so ergangen.
Der Vorschlag für eine Wanderung durch die Brandheide findet sich hier ...
Auf einer Anhöhe wurde der Aussichtsturm >Walkway and Tower< des japanischen Künstlers Tadashi Kawamata für die Ausstellung EMSCHERKUNST.2010 gebaut. Eine schmale, 120 Meter lange Steganlage führt zu dem begehbaren, 12 Meter hohen Rundturm aus Lärchenholz.
Wir fahren etwa 1 km auf dem Emscher-Radweg, an der ersten Brücke queren wir den Fluss, nehmen den Radweg an der Poppinghäuser Straße nach rechts bis zum Westring, auf dem wir zügig zum Schloss Bladenhorst (13 km)
kommen, das von einer Wassergräfte umrahmt wird und eingebettet liegt zwischen hohen Bäumen und dichtem Gebüsch.
Schloss Bladenhorst
im Stile der Spätrenaissance stammt aus den Jahren des Umbaus von 1530 bis 1584 und ist bewohnt. Da das Schloss in Privatbesitz ist, gibt es keine Führungen oder Besichtigungen Das Schloss liegt in der Bruchlandschaft des Emscherlandes zwischen den Gewässerläufen der Emscher, des Deininghauser Bachs und des Salzbachs. Die natürlichen Gegebenheiten dieser Landschaft ermöglichte die Anlage der Schlossgräfte. Der feuchte Charakter des Niederungswaldes ist in der Umgebung des Schlosses und im Bereich der Dickenheide und des Castroper Holzes noch gut erkennbar. Zahlreiche Gräben entwässern das Gebiet.
mehr über die Geschichte des Schlosses findet sich hier ... https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Bladenhorst
Wir verlassen den Schlossbereich in südliche Richtung, queren die Köln-Mindener Eisenbahn, den umgebauten Deininghäuser Bach und biegen nach rechts in die . Hier queren wir die Autobahn A42 und die Eisenbahnlinie der Emschertalbahn; südlich der Bahn verläuft ein unscheinbarer Weg, den nehmen wir und nähern uns so in gewundener Fahrt (jeweils die erste Möglichkeit links, rechts, rechts, rechts abbiegen) der ersten der von uns angesteuerten Herner Grünflächen, dem KunstWald Teutoburgia (15,5 km), der überragt wird durch den Fördertum der Zeche Teutoburgia aus dem Jahre 1908.
An die 1908 abgeteufte Zeche Teutoburgia, die 1925 schon nach wenigen Jahren stillgelegt worden war, weil sich die hier geförderte Kohle nicht zur Koksgewinnung eignete, erinnern noch die einstige Maschinenhalle und der Förderturm. Mit diesem Turm, einem "Deutschem Strebengerüst" aus dem Jahr 1908, korrespondiert jetzt der hoch aufragende "Fussgänger", eine Drahtgitterskulptur von Monika Günther und Manfred Walz.
Südlich des KunstWaldes schließt sich die Arbeitersiedlung an, die gleichzeitig mit der Zeche Teutoburgia im Jahre 1909 entstand und bis 1923 erweitert wurde. Nach dem Vorbild der englischen Gartenstadtidee wurde sie mit Mehrfamilienhäusern, großen Freiflächen, Grünanlagen, Freisitzen und Gärten konzipiert.
Wir verlassen den Park in südlicher Richtung, vorbei am efeubewachsenen stählernen „Fußgänger“. Hier erwartet uns ein Schmuckstück, die liebevoll erhaltene Siedlung Teutoburgia; nehmen Sie sich die Zeit, fahren Sie ein wenig durch die Straßen der Siedlung und lassen Sie sich beeindrucken von der Schönheit und Vielfalt der Bauten. Die unter Denkmalschutz stehende Siedlung verlassen wir über die Barrestraße, kreuzen die Castroper Straße, fahren auf der Von-Bodelschwingh-Straße durch das kleine Wohngebiet mit seinen autofreien Verbindungswegen und gelangen zur Mont-Cenis-Straße, die wir ebenfalls queren. Vor uns erhebt sich die Anhöhe mit dem Volkspark Sodingen (18,5 km):
auf der nach steilem Anstieg der Kaiser-Wilhelm-Turm throhnt.
Der Kaiser-Wilhelm-Turm
in Herne-Sodingen wurde nach Plänen des Architekten Alfred Fischer 1913 errichtet. Der Turm hatte zwei Funktionen: er war als Aussichts- und als Wasserturm geplant. Als der Turm in den 1930-Jahren nicht mehr als Wasserturm gebraucht wurde, wurden die Tanks entfernt. Der Turm hat eine Höhe von 31,5 m. Er wurde in Eisenbeton mit achteckigem Querschnitt errichtet.
Eng verbunden mit Sodingen war die Zeche Mont-Cenis
(1875-1978), eine der kleineren Kohle- Förderstätten im Ruhr-Revier. Heute erstreckt sich auf dem ehemaligen Zechengelände, etwas versteckt in zweiter Reihe, die Fortbildungs-Akademie des Landes Nordrhein-Westfalen, ein außergewöhnlicher, riesiger Glaspalast, der zwischen den Häusern des Ortes wie ein Ufo wirkt und ganz und gar nicht in das Ortsbild passt.
Bergab nehmen wir den Fahrweg nach Sodingen zur Sodinger Straße, in die wir nach links abbiegen und auf der wir bis zum Lago am Rande des Gysenberg-Parks (20 km)
fahren, das links vor uns auftaucht. Der Park selbst bietet zahlreiche Wegeverbindungen, schauen Sie sich um, machen Sie hier eine längere Pause.
Der Gysenbergpark
ist ein Freizeitpark in Herne. Er wurde 1970 als Revierpark Gysenberg gegründet und war der erste Park dieser Art im Ruhrgebiet. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von 31 Hektar. auf seiner Südseite wird er gesäumt durch den 75 ha großen Gysenberger Wald. Die Stadt Herne hatte den Gysenberg von dem Grafen von und zu Westerholt im Jahr 1927 gekauft, um ihn im Jahr der Eingemeindung Sodingens 1928 der Herner Bevölkerung als Stadtwald zu übergeben. Mit der Anlage eines Tierparks 1934 begann der Ausbau zum Naherholungsgebiet.
Wir verlassen den Park auf der Hauptverbindung in Richting Süden, durchfahren den angrenzenden Gysenberger Forst und die Gerther Heide in Richtung Dreistädte-Eck Herne, Bochum-Gerthe und Obercastrop. Auf der Langelohstraße bleiben wir nur kurz, schon sehr bald führt ein Radweg in das Naturschutzgebiet Langeloh(24 km). Die Wege hier sind schmal und schlecht befahrbar; fahren Sie deshalb äußerst vorsichtig.
Das 40 ha große Naturschutzgebiet Langeloh
in Herne ist ein Kleinod innerhalb des Ruhrgebiets. Das Bachtal und seine renaturierte Aue sind besonders bei Spaziergängern und Joggern beliebt. Ein 5 Kilometer langer Naturlehrpfad informiert über seltene Pflanzen und Tiere im Langeloh.
Nach Verlassen des Naturschutzgebietes gelangen wir über die Kreuzstraße und die Bochumer Straße in die Nähe der Castroper Innenstadt. Schon von Weitem ist der 68 Meter hohe Förderturm von Schacht VII der Zeche Erin zu sehen, den wir als nächstes ansteuern. Auch hier hat Castrop einen kleinen Park geschaffen, den Erin-Park (27 km)
– und im Rahmen der IBA Anfang der 1990er-Jahre einen ökologischen Gewerbepark.
Im für die Naherholung nutzbaren Teil des Erin-Parks
befinden sich Bachläufe, Teiche, Hügel und geometrische Landschaftsformen, die durch Wege verbunden sind. Die höchsten Erhebungen sind langgestreckte Deponien, Landschaftsbauwerke in S-Form, die den gesammelten kontaminierten Boden der ehemaligen Anlage versiegelt aufbewahren.
Wir verlassen das Gebiet über den Westring, fahren durch den Kreisverkehr (dritte Ausfahrt: , und wählen nach wenigen Metern den Radweg rechts Richtung Norden, der zur Straße führt. Rechts ab kommen wir zurück in den Bereich von Schloss Bladenhorst und zum Rhein-Heine-Kanal; der Betriebsweg am Kanal ist seit März 2020 in Richtung Emscher-Durchlass (34 km)
und Wartburgbrücke wieder befahrbar. Nehmen Sie sich am Emscher-Durchlass die Zeit und fahren Sie auf dem Emscher-Radweg ein wenig zurück, um die Umbaumaßnahmen der letzten Jahre wahrzunehmen. Noch ist der Übergang zwischen der umgebauten, bereits fertiggestellten Emscher und dem ehemaligen Kanalausbau des Flusses deutlich erkennbar.
Als Rückweg nach Datteln schlagen wir den Weg vor über die Wartburgstraße, die Straße bis Hölter, durch Becklem die und die Beckumer Straße, in Meckinghoven Zu den Höfen, Klosterstraße und Dahlstraße, dann Alter Hagemrr Landweg und Hagemer Kirchweg zum Ausgangspunkt an der St. Josef-Kirche. (44 km)