Auf Spurensuche ...
Zechen und Wasserburgen
Radtour in den Dortmunder Nordwesten: Mengede, Bodelschwingh, Westerfilde, Lütgendortmund, Bövinghausen
Start: Parkplatz der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln, Herdieckstraße (Länge 49 km)
Diese Tour berührt drei ehemalige Zechen, drei altehrwüdige Schlossanlagen und die sie umgebenden Parkanlagen: Zeche Ickern I/II im gleichnamigen Stadtteil von Castrop-Rauxel, Zeche Hansemann mit Hansemann-Park in Dortmund-Mengede und Zeche Zollern II/IV in Dortmund-Bövinghausen; dann Schloss Bodelschwingh mit Parkanlage im gleichnamigen Dortmunder Stadtteil, Haus Dellwig mit Parkanlage in Dortmund-Lütgendortmund und Schloss Bladenhorst in Castrop-Rauxel.
Los geht es in östliche Richtung, die Fahrt nimmt ihren Anfang über die leicht ansteigende Herdieckstraße, am Ende der Straße über die Löhringhofbrücke Richtung Steinkohlekraftwerk Datteln 4 bis zum Schwarzen Weg. Über diesen Weg gelangt man nach Waltrop-Oberwiese zur Recklinghäuser Straße. Am Ende des Weges biegt man nach links ab und fährt auf dem Fahrradweg bis zur Förderschule Oberwiese. Hier kreuzen wir die Recklinghäuser Straße, biegen ein in die Lohburger Straße, kreuzen den Dortmund-Ems-Kanal und nehmen die abschüssige Straße Richtung Ickern. Wir passieren den Modellflughafen, die Gaststätte Lohburg, und biegen dann links in den Wald (R 8).
Am anderen Ende des Waldes erreichen wir die Straße Am Rapensweg, links liegt die Anlage der inklusiven Initiative Natur- und Begegnungsbauernhof (NaBeBa) e.V., rechts begleiten uns neu errichtete Einfamilienhäuser. Dieser Straße folgen wir bis zur Ickerner Straße, die wir kreuzen müssen. Nach etwa 250 Metern öffnet sich im Gebüsch rechts ein schmaler Weg, der nur Radfahrern und Fußgängern vorbehalten ist; auf diesem gewundenem Weg kommen wir zur Straße Am Kärling. Wir kreuzen die Zechenstraße – links befindet sich das sehenswerte Kulturzentrum AGORA.
AGORA Kultur-Zentrum (ehemals Zeche Ickern I/II)
Auch private Trägerschaften und Initiativen sind wichtige Impulsgeber für strukturellen Wandel und Keimzellen für Innovation. Unter dem Motto „Initiative ergreifen“ unterhalten die Griechische Gemeinde und das Evangelische Sozialpfarramt das Internationale Kultur-Zentrum Zeche Ickern I/II. Sie wirken in den Bereichen Integration, Kunst und Kultur und nutzen die Gebäude der ehemaligen Zeche für vielfältige Bildungs-, Kultur- und Freizeitaktivitäten. 1999 wurde das Begegnungszentrum um ein Kulturcafé und ein Amphitheater erweitert.
Die Geschichte der Schachtanlagen Ickern begann im Jahre 1908. Sie expandierten in den 1910er Jahren und bildeten ab 1922 im Verbund das Rückgrat des Steinkohlenbergwerks Viktor/Ickern. Die Zeche Ickern I/II förderte bis 1974. In den letzten Jahren ist auf dem ehemaligen Bergbaugelände ein Gewerbe- und Distributionszentrum entstanden.
Wir setzen unsere Fahrt fort auf der Straße Am Kärling. Dort, wo wir auf die nach rechts abgehende Uferstraße und die nach halblinks abgehende Horststraße treffen, steuern wir die geradeaus gehenden Horststraße an, sie führt uns leicht abwärts in einem Linksschwenk unter eine Straßenbrücke hindurch. Danach halten wir uns jeweils rechts und überqueren auf der Rittershofer Straße die Autobahn A2.
Südlich der Autobahn haben wir das erste Ziel der Tour erreicht: Das
Hochwasser-Rückhaltebecken der Emschergenossenschaft an der Stadtgrenze von Castrop-Rauxel-Ickern und Dortmund-Mengede (10 km); hier eröffnet sich uns ein weitläufiges Wegesystem, nach links geht es Richtung Dortmund-Mengede, wir aber fahren nach rechts, umrunden das dortige Becken; überall auf dem Weg ergeben sich neue faszinierende Eindrücke.
Das Hochwasser-Rückhaltebecken der Emschergenossenschaft an der Stadtgrenze von Castrop-Rauxel-Ickern und Dortmund-Mengede ist das größte Hochwasser-Rückhaltebecken entlang der Emscher (33 Hektar groß). Bei starken Regenfällen wird hier der Abfluss der Emscher verlangsamt und innerhalb der Rückhaltebecken aufgestaut. Diese haben ein Fassungsvermögen von zusammen 1,1 Millionen Kubikmeter – das entspricht ungefähr sieben Millionen Badewannen! So können unterhalb liegende Städte wie Castrop-Rauxel wirkungsvoll geschützt werden. Das Bauwerk mit seinem markanten Turm erhielt 2015 sogar den Westfälischen Preis für Baukultur! Mittlerweile ist die Emscher ein sauberer Fluss, so dass die Emschergenossenschaft die Möglichkeit nutzt, die Trenndämme zu entfernen, den geplanten Endzustand des Hochwasser-Rrückhaltebeckens herzustellen und die Emscher zu renaturieren.
Wegen umfangreicher Bauarbeiten hat die Emschergenossenschaft aktuell eine Umleitung eingerichtet. Sie führt uns nördlich des Rückhaltebeckens auf der Rittershofer Straße nach DO-Mengede. Kurz nachdem wir die Autobahn A 45 unterquert haben, werden wir auf einem Feldweg zur Siegenstraße geleitet. Rechts kommen wir in die Nähe des Zentrums von Mengede. Wenige Meter nach Überquerung der Emscher biegen wir rechts in den Burgring ein, auf dem wir bis zur Ampel an der Strünkedestraße fahren. Nach Überqueren der Ampel nehmen wir den kleinen Fuß-/Radweg rechts neben der Straßenbrücke, die über die Bahngleise führt. Wir radeln über den Pendlerparkplatz zum Bahnhof Mengede, schieben das Rad durch den Durchgang unter den Bahngleisen. Nach der Unterführung halten wir uns scharf links und stoßen an der Barbarastraße auf die gut erhaltenen Gebäude der Zeche Hansemann.
Zeche Adolf von Hansemann
Südlich der in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts gebauten Köln-Mindener Eisenbahnlinie im Ortsteil Mengede (seit 1926 zur Stadt Dortmund eingemeindet) liegt ein überregional bedeutendes Ensemble von erhaltenen Gebäuden der ehemaligen Zeche "Adolf von Hansemann", aus dem besonders der turmartige Verwaltungskomplex von 1899 herausragt. Auf der dem Bahnhof Mengede zugewandten Schauseite erhebt sich ein in Formen norddeutscher Backsteingotik aufwendig gestalteter gestaffelter Baukörper mit einem aufgesetzten zinnenbekränzten Rundturm.
Architekten waren die Brüder Dietrich und Karl Schulze, die in Dortmund vor und nach dem Ersten Weltkrieg viele bedeutende Bauwerke entwarfen. Dem Verwaltungsgebäude ist der in gleichem Aufwand angefügte Kauentrakt (Waschraum der Bergleute) angegliedert. Zwei Maschinenhäuser von 1902 und 1912/13, ein Torhaus um 1920 und ein ehemaliges Schreinerei-Gebäude mit Lohnbüro und Magazin aus den 20er Jahren bilden zusammen mit dem Leitgebäude das Denkmalensemble "Adolf von Hansemann".
Die Anfänge der Zeche "Adolf von Hansemann" - benannt nach dem damaligen Mitteilhaber und einflussreichen Berliner Bankier Adolph von Hansemann - ist wie so viele Gründungen in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts durch dauernde Rückschläge bei der Abteufung der Schächte gekennzeichnet. Erst 1899 wurde die Kohleförderung in großem Stil aufgenommen. In der Folgezeit entwickelte sich die Zeche zu einer der größten im Dortmunder Raum. Nach der Einstellung der Förderung 1963 erfolgte der Abbruch der nicht vermarktbaren Anlagenteile, darunter auch der beiden Fördergerüste. Das Denkmalensemble blieb dagegen stehen, da die Gebäude leicht für andere Zwecke - im Wesentlichen als Lagerräume - genutzt werden konnten.
In den Hansemann-Park, der sich im Süden an das Gelände anschließt, führen zwei Wege entlang der Umzäunung der IHK-Bauten, den einen Weg verläuft parallel zur Trasse der Köln-Mindener Eisenbahn, ihn erreicht man unter den Brückenpfeilern der Straße in Richtung Schienen, der andere Weg verläuft an der Westseite und beginnt rechts neben dem Portal rechts vom Haupteingang. Auf beiden Wegen streben wir die Hansemannstraße an, in die wir nach links einbiegen und bis zum Kreisverkehr – vor der Eisenbahnunterführung – fahren. Wir nehmen die zweite Ausfahrt, die Breisenbachstraße; auf ihr passieren wir links die Kindertagesstätte FABIDO, wir bleiben auf dieser Straße, bis sie auf Höhe der Häuser 30-32 eine Rechtskurve macht, dort führt links ein Radweg ab, der uns nach Bodelschwingh bringt. Nachdem wir eine stillgelegte Werksbahn gekreuzt haben, erreichen wir durch eine Unterführung die Straße Wachteloh. Über die über die Straßen Im Orte (links) und Kosterstraße (rechts) kommen wir die Deininghauser Straße, in die wir nach links einbiegen. Nach wenigen Metern geht es rechts in die Straße Zur Hunnenboke, Hier kommen wir zur Parkstraße und zum Kirchplatz der Evangelischen Schlosskirche.
Die Evangelische Schlosskirche
in Bodelschwingh, gotischer Saalbau, wurde 1312 von Ritter Giselbert gen. Specke als Schlosskapelle gestiftet und am 2. Juli 1322 geweiht. Die heute aufstehenden Gebäudeteile wurden im 14.-17. Jahrhundert erbaut, so stammt z.B. der polygonale Chor aus der Zeit nach 1350, der Westturm aus dem 17. Jahrhundert. Im Zuge der Reformation schlossen sich die Reichsstadt Dortmund und die Herren von Bodelschwingh der lutherischen und reformierten Kirche an. Nach Zerstörungen im französisch-brandenburgischen Krieg (1673) wurde die Kirche nach 1693 wieder aufgebaut, so wie wir sie heute kennen. Zentraler Blickfang in der Kirche ist die üppig geschnitzte Barockkanzel aus dem 18. Jahrhundert, der Kanzelkorb und die Wange des Treppenaufgangs sind verziert mit Engelköpfen und Blumengewinden.
Wenn wir die Parkstraße weiter fahren, erreichen wir nach wenigen Metern die Schloßstraße, in die wir nach rechts einbiegen. Kurz nach der Bushaltestelle öffnet sich ein Weg in die Parkanlage des Schlosses Bodelschwingh, nach wenigen Metern liegen Schloss und Gräfte vor uns. Wir fahren durch bis zum Haupttor, müssen aber wieder umkehren, da das Schloss in Privatbesitz ist und die Eigentümer keinen Zutritt erlauben.
Haus Bodelschwingh
(im Privatbesitz der Nachkommen der Familie Bodelschwingh) ist das älteste und schönste, das größte und repräsentativste der Dortmunder Wasserschlösser. Der Zutritt auf die Vorburg und in den Park ist untersagt. Von der Zufahrtstraße hat man jedoch einen schönen Blick auf das malerische, von der Gräfte umgebene Schloss.
Der Stammsitz der Familie von Bodelschwingh wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt. Das Gebäude besticht durch seinen fassadenreichen, vielgliedrigen Baukörper. Der gotische Kernbereich des Herrenhauses – nördlich des Eingangsturms – stammt aus diesen Anfängen und ruht auf Rundpfeilern und Kellergewölben. Das heutige Erscheinungsbild erhielt das Schloss durch seine Erweiterungen im 16. und 17. Jahrhundert. Die hohen, mit Kugelaufsätzen verzierten Giebel im Renaissance-Stil verleihen dem Bau sein repräsentatives Aussehen. Besonders reizvoll ist der im Winkel der Trakte stehende viergeschossige Eingangsturm, der das Treppenhaus mit Wendeltreppe (1599) aufnimmt, in das ein barockes Portal Einlass gewährt.
Wir verlassen die Schlossanlage über das Haupttor und biegen nach rechts in die Schloßstraße. Auf ihr fahren wir bis kurz vor die Autobahnbrücke über die A 45, wo wir nach links in die Brietenstraße abbiegen. Von den Höhe lohnt der unverstellte Blick nach Süden auf Stadion und Fernsehturm. Nach rasanter Schussfahrt biegen wir rechts in die Straße Im Odemsloh, überqueren die A 45 und nehmen die erste Straße links mit dem Namen Ihlanden, die uns zu Gartenwirtschaft „Tante Amanda“ führt, einem uralten Restaurant in DO-Westerfilde mit einladendem Biergarten, der uns zur Rast einlädt.
Wir verlassen „Tante Amanda“ auf der Mosselde in Richtung Castrop-Rauxel-Frohlinde. Hier ändert die Straße ihren Namen in Westerfilder Straße. Auf ihr radeln wir ihr bis zur Dortmunder Straße, der wir zunächst nach rechts folgen, bevor wir links in die Merklinder Straße einbiegen. Dort, wo auf der rechten Seite die Mühlenteiche liegen, biegen wir in die Brandheide. Am unteren Ende der Straße liegen die Tennisplätze und der Sportplatz des FC Frohlinde 1949 e.V.. In steilem Anstieg führt die Brandheide Richtung Bövinghausen. Wenn wir die Anhöhe erreicht haben folgen wir dem linken Zweig der Straße und gelangen so zur Bockenfelder Straße. Gegenüber halbrechts biegen wir ein die Lütge Vöhde, auf der wir rechts zur Straße Am Nacken kommen, die uns in steiler Abfahrt zum
Haus Dellwig bringt. Im Tal links können wir die Zufahrt zum Schloss erkennen, nach wenigen Metern sehen wir auch schon das Tor der Anlage. Nach der Besichtigung des Innenhofes ist auch eine kleine Rundfahrt um die Anlage zu empfehlen.
Haus Dellwig
Haus Dellwig, erstmals 1179 urkundlich erwähnt, ist das zweitgrößte der Dortmunder Wasserschlösser und liegt im Stadtbezirk Lütgendortmund. Es wurde von der Familie von Dellwig erbaut und war bis 1727 ihr Stammsitz. Danach war die Anlage im Besitz verschiedener Adelsfamilien und der Gelsenkirchener Bergwerks-AG, ehe die Gebäude 1978 von der Stadt Dortmund gekauft wurden. die die Gebäude ab 1986 in mehreren Abschnitten sanierte. Heute sind der West- und der Nordflügel der Vorburg an einen landwirtschaftlichen Betrieb verpachtet, dessen Eigentümer das Herrenhaus als Wohnsitz nutzt. Im Ostflügel der Vorburg ist seit 1988 das Heimatmuseum Lütgendortmund untergebracht. Die Exponate stammen mehrheitlich aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und sind Gegenstände aus Handwerk, Landwirtschaft, Arbeiterwelt und Haushalt jener Zeit.
Haus Dellwig ist eine zweiteilige Anlage. In der hügeligen Moränenlandschaft im Dellwiger Bachtal gelegen, ist sie vom Naturschutzgebiet Dellwiger Bach umgeben. Die Anlage besteht aus einem Herrenhaus, das in einer teichartigen, über 80 Meter breiten Gräfte steht, und einer nördlich vorgelagerten Vorburg vom Beginn des 18. Jahrhunderts. In der Mitte des nördlichen Flügels befindet sich der Torbau mit rundbogiger Tordurchfahrt. Er wird von einem Dachreiter mit Glocke bekrönt.
Die Gebäude liegen inmitten einer mehr als elf Hektar großen Grünanlage, deren alter Baumbestand auf einen ehemaligen Englischen Landschaftsgarten zurückgeht. Früher war Haus Dellwig allseitig von einem viereckigen Wassergraben umgeben. Heute sind dessen Nord- und Westteil verfüllt.
Wir verlassen Haus Dellwig auf demselben Weg, wie wir die Anlage erreicht haben. Auf den Wegweisern Am Nacken können wir schon unser nächstes Ziel erkennen: Zeche Zollern II/IV. Den Weg durch den Dellwiger Busch können wir nicht verfehlen, er ist mit dem roten Radzeichen gut ausgeschildert. Eine Besichtigung dieses höchst interessanten Industriedenkmals am Rhader Weg ist im Rahmen dieser Tour nicht vorgesehen, dafür nehmen wir uns die Zeit an einem anderen Tag, wenn wir nur diese Zeche ansteuern.
Zeche Zollern II/IV
Die Zeche Zollern II/IV gehört zu den architektonisch bemerkenswertesten Bergwerksanlagen des Ruhrgebiets. Die Anlage entstand zwischen 1898 und 1904 als Musterzeche der Gelsenkirchener Bergwerks-AG (GBAG) unter dem Einfluss deren Direktors Emil Kirdorf. Die Architektur und Technik des Bergwerkes sollte wirtschaftliche Potenz und Modernität zum Ausdruck bringen. Hinter dem Zechentor erstreckt sich ein großer baumbestandener Platz. Der vordere Bereich der Tagesanlagen erinnert an eine dreiflügelige barocke Schlossanlage im Stil des Historismus der Jahrhundertwende. Die Architektur orientiert sich an dem Idealbild der norddeutschen Backsteingotik, das rote Ziegelmauerwerk wird durch Formsteine, Zierverbände und helle Putzfelder aufgelockert. Eine Ikone der Industriekultur aus Stahl und Glas ist die Maschinenhalle mit dem buntverglasten Jugendstilportal. Diese Gebäude entwarf der Architekt Paul Knobbe (1867–1956), der in jener Zeit einen großen Teil aller Neubauten der GBAG plante. Aufwändig ist auch das Innere der Lohnhalle gestaltet, das nach einer langen Zeit der Zweckentfremdung erst vor wenigen Jahren – wie alle Gebäude – sorgfältig restauriert wurde.
Im Jahr 1965 beschloss der Vorstand der Dortmunder Bergbau AG, die Schachtanlage Zollern II/iV stillzulegen und die Bergleute auf die anderen Teilanlagen zu verlegen. Die Schächte Zollern II und IV wurden 1967 und 1966 verfüllt.
Wir verlassen Zeche Zollern wieder auf dem Rhader Weg, radeln nach rechts bis zur Bockenfelder Straße, in die wir nach links einbiegen. Wir folgen der halbrechts abknickenden Straße auch dort, wo Absperrpfosten den Weg für Autors sperren. Am Fuße der Bockenfelder Straße, kurz vor der Eisenbahnbrücke, müssen wir nach rechts in die Merklinder Straße einbiegen, um kurz danach auf der linken Seite den kleinen namenlosen Weg anzusteuern, der uns abseits der Autostraßen nach Süden führt. Dabei kreuzen wir die Stahlbaustraße in einem Rechts-Links-Schwenk. Dieser Weg endet am Hellweg, den wir kreuzen, auf der gegenüberliegenden Seite in den Erlenweg fahren, an dessem Ende wir links in den Ginsterweg und wenige Meter später nach rechts in die Straße Oberspredey abbiegen. Über die Westhofenstraße und Cottenburgschlucht erreichen wir die Parkanlage „Rennwiese“. Wir verlassen den Park in Höhe der Bahnunterführung Tiergartenstraße, und gelangen dann rechts ab über die Straße In der Kemnade, vorbei am gleichnamigen Seniorenstift, zur B235, die wir an der Ampel kreuzen. Wir queren auf Wittener Straße und Biesenkamp die Castroper Innenstadt bis zum Münsterplatz und biegen nach rechts ein in die Ob. Münsterstraße. Direkt hinter dem Bahnübergang mit Haltepunkt wählen wir links den Fuß-/Radweg entlang der Gleise (Denkmalstraße); über die Straßen Am Hügel und Gaswerkstraße fahren wir in nördlicher Richtung. Am Ende der Gaswerkstraße führt ein schmaler, leicht verdeckter Weg zur Brücke über die Autobahn A 42. In Folge geradeaus durchqueren wir das Castroper Holz auf der Strittheidestraße. Sie endet an der Ahornstraße, der wir nach links folgen. Vorbei am Eingang zum Waldfriedhof Bladenhorst erreichen wir über den Eichenweg die Victorstraße, die wir queren und dann die abschüssige Fahrbahn zur Bahnunterführung in die Vördestraße wählen. Am Ende fahren wir links und über Juliusstraße und Hafenstraße führt uns ein Radweg zum Schloss Bladenhorst.
Schloss Bladenhorst
Die Grundzüge der heutigen Anlage gehen auf die Jahre 1532 bis 1584 zurück, sie wurde erbaut von den Herren von Viermundt und ist ein hervorragendes Beispiel der deutschen Spätrenaissance, das in eigentümlicher Weise noch Elemente der Gotik mit Elementen des kommenden Barocks zu verbinden weiß. Den ältesten und am besten erhaltenen Teil bildet das gotisch geprägte, als Wehrbau angelegte Torhaus mit seinem auffälligen fünfstufigen Treppengiebel, auf einem halbkreisförmigen Grundriss erbaut.
Das Hauptschloss verlor im 19. Jahrhundert seinen Nordflügel und präsentiert sich heute als Dreiflügelanlage in Hufeisenform. Größe und Ausstattung der Anlage, z.B. die drei Ecktürme, zwei davon mit welschen Hauben, und die in Westfalen sonst nirgends vorhandenen Bärmauern, die wie kleine Brücken die Binnengräfte überspannen, machen aber noch deutlich, wie sehr Bladenhorst im 15. und 16. Jahrhundert aus dem Rahmen fiel. Auch der umlaufende Fries aus grünen Kacheln an beiden Gebäuden ist eine Besonderheit (genau hingucken, dann sieht man das Grüne). Die Wasserburg steht heute unter Denkmalschutz.
Da sich das Schloss in Privatbesitz befindet und zu Wohnzwecken genutzt wird, kann es nicht besichtigt werden. Der das Schloss umgebende Landschaftspark Bladenhorst umfasst eine Fläche von 500 Hektar.
Wir verlassen Schloss Bladenhorst auf dem Westring in Richtung Rhein-Herne-Kanal, biegen hinter der Kanalbrücke nach rechts ab und folgen dem Betriebsweg nach links in Richtung Emscherland. Zum Abschluss der Fahrt bietet es sich an entweder bei Il Gambiero oder bei Hölter einzukehren.
Den Blick auf die Liste mit empfehlenswerten Radtouren gibt es hier ...