Vorbei an der für alle Verkehrsteilnehmer extrem unübersichtlichen Einmündung der Kolpingstraße ging es allmählich zurück zum Lokal der Wählergemeinschaft Die Grünen. Hier wurde bei Kaffee und Kuchen der Versuch einer ersten Auswertung unternommen. Im Ergebnis kann man die Eindrücke in drei Punkten zusammenfassen.
1. Es entsteht der Eindruck, dass ein Gesamtkonzept für den Radverkehr, der Blick für das große Ganze in Datteln fehlt.
Ein Beleg dafür ist die Farbenvielfalt, mit der Radfahrer konfrontiert werden. Mal ist ein Radweg rot gekennzeichnet, mal gelb und ansonsten gar nicht, weil die Markierung längst verwittert ist. Grundstückseinfahrten, die Radwege durchbrechen, sind selten in Signalfarbe markiert – ansonsten fast immer grau wie die Fahrbahn für Autos.
Der Eindruck wird bestätigt durch unsinnige Einrichtungen wie die Ampelschaltung für Fußgänger und Radfahrer am Südring.
An der Post müssen sich Fußgänger und Radfahrer den schmalen Weg teilen,
richtig durchdacht ist die Verkehrsführung hier nicht.
2. Es gibt zahlreiche einzeln zu bewertende Kritikpunkte wie z. B.
- unklare bzw. falsche Beschilderungen (vor der Post, an der Friedrich-Ebert-Str.)
- halbherzige oder nicht vorhandene Bordsteinabsenkungen
- schwer einsehbare Einmündungsbereiche (Kolping-/Rottstraße)
- Abflussrinne am Kreisverkehr Martin-Luther-Straße
- Sichtbehinderung durch Straßengrün (z. B. Kreisel Emscher-Lippe-Straße)
- nicht durchdachte Radwege (z. B. Hafenstraße/Südring)
Diese Beispiele sollten jeweils für sich betrachtet werden, weil nach individuellen Lösungen gesucht werden muss.
3. Viele Missstände sind auf das Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern zurückzuführen, wie zum Beispiel:
- zugeparkte Radwege
- gedankenlose Fußgänger auf Radwegen, die z. T. Radfahrer noch anpöbeln
- Autofahrer (Beifahrer), die eine Autotür unvermittelt zum Radweg hin öffnen
Hier können nur regelmäßige Kontrollen und Aufklärungsaktionen durch Polizei und Stadt helfen.
Es bleibt bei der anfänglichen Einschätzung: es gibt viel zu tun!