Sichere West-Ost Verbindung
03.10.2023
Im Zuge der ökologischen Verbesserung des Dattelner Mühlenbachs soll bei der bachbegleitenden Wegeführung an einigen Abschnitten nachgebessert werden.
Nachdem in den vergangenen Jahren mit großem finanziellem Einsatz entlang des Dattelner Mühlenbaches durchgängig unterirdisch Schmutzwasserleitungen gebaut worden sind, ist das Gewässer jetzt abwasserfrei und kann nun in einem letzten Schritt endlich ökologisch verbessert werden. Damit beginnt der Lippeverband in diesen Tagen an mehreren Stellen.
Das erforderliche Planfeststellungsverfahren wurde bereits am 7. Juli 2021 abgeschlossen. In dem Planfeststellungsbeschluss ist festgehalten, an welchen Abschnitten der vom Lippeverband anzulegende Gewässerunterhaltungsweg in Zukunft für den Rad- und Fußgängerverkehr geöffnet werden soll. Ziel ist es, im Bereich der knapp sechs Kilometer langen, fast immer 40 Meter breiten Bachparzelle (Vom Gutacker ganz im Westen bis zum Durchlass unter dem Wesel-Datteln-Kanal im Osten) eine durchgehende Wegeverbindung zu schaffen und damit der Bevölkerung zu ermöglichen, diesen lange Jahre aus Sicherheitsgründen abgesperrten Bereich für die wohnungsnahe Erholung und als zusätzliche Verkehrsfläche zu nutzen und damit die Wohnqualität in Datteln erheblich zu steigern.
Die Fraktion der Wählergemeinschaft die Grünen hat sich jetzt, da die bauliche Umsetzung begonnen wird, noch einmal mit der vorliegenden Planung befasst, und sieht Handlungsbedarf für die Verwaltung.
Am Oberlauf des Dattelner Mühlenbachs - mit der Brücke der ehemaligen Zechenbahntrasse
Während es in dem westlichen Bauabschnitt, vom Gutacker bis zur Castroper Straße, nach der bisherigen Planung möglich ist, sich entlang des Mühlenbaches zu Fuß oder auf dem Rad fortzubewegen, wobei auf die Unterhaltungswege des Lippeverbandes und auch auf den bereits vorhandenen Weg am Südrand entlang der Regenrückhaltebeckens in Hagem und auf den parallel zum Bach verlaufenden asphaltierten Weg im Bereich des Gymnasiums zugegriffen wird. Man stößt von Westen kommend dann auf das größte, nicht wegräumbare Hindernis bei der bachbegleitenden Wegeführung, die B235 im Bereich von Rüpings Mühle. Dort hilft die eingebaute Mittelinsel, die Verkehrsachse zu überwinden.
Bewegt man sich weiter nach Osten, kommt man in den städtischen Geländebereich, der für das neue Haus der Familie noch in der Feinplanung ist und mit viel Aufenthaltsqualität ausgestattet werden soll. Dort müsste es also noch möglich sein, ein kurzes Stück als Weiterführung der Wegeverbindung herzurichten.
Umbauarbeiten des Dattelner Mühlenbachs zwischen Castroper Straße und Gertrudenstraße
Doch dann kommt ein sehr problematischer Abschnitt, wo die Bachtrasse sehr schmal ist und wo der Mühlenbach vorher zwischen engen Spundwänden durchgeleitet wurde. Dieser etwa 350 Meter lange Abschnitt bis zur Mühlenbachbrücke an der Gertrudenstraße wird bereits umgestaltet, die hohen Spundwände sind verschwunden, die ehemals steilen Böschungen sind flacher geworden, an beiden Seiten sind jetzt neue Winkelstützen zum Schutz bei Hochwasser eingebaut worden. Platz für einen durchgehenden Weg ist nicht vorhanden. Wer weiter am Dattelner Mühlenbach entlang will, wird eine kurze Strecke mit Schildern über bestehende Straßen weitergeleitet werden müssen.
Wird die bestehende Planung ausgeführt, würde die Streckenführung über gewöhnliche Stadtstraßen sehr lang werden. Die bestehenden Pläne sehen vor, dass es erst an der Mühlenbachbrücke der Heibeckstraße wieder in die Grünzone gehen soll. Es wären vom Gelände am Haus der Familie etwa 800 Meter im städtischen Verkehr zurückzulegen.
Umbauarbeiten am Dattelner Mühlenbach in Höhe des ehemaligen Lutherhauses
Hier beantragt die Wählergemeinschaft, dass ernsthaft versucht wird, eine erhebliche Verkürzung hinzubekommen, indem von der Mühlenbachbrücke Gertrudenstraße kommend ein kurzes Stück der Siebenbürgenstraße benutzt wird, um am ersten Ast der Siebenbürgenstraße, in Höhe der Rechtskurve, oder noch weiter am Rand des Zechenwäldchens einen schmalen Zugangsweg zum südlichen Ufer des Mühlenbaches in städtischer Regie anzulegen.
Geschieht das, könnte der dort vorhandene mindesten zwei Meter breite Unterhaltungsstreifen des Lippeverbandes geöffnet und von Radfahrenden und zu Fuß Gehenden bis zur Heibeckstraße benutzt werden. Auf diese Weise ließe sich der ungewollte Aufenthalt auf Stadtstraßen, der wegen des Platzmangels am Rande der Beisenkampsiedlung leider nicht ganz zu vermeiden ist, um etwa die Hälfte reduzieren.
Ab der Heibeckstraße sehen die Planungen für etwa 500 Meter auf der Westseite eine Nutzung des Unterhaltungsweges des Lippeverbandes vor. Ist diese Strecke parallel zum Mühlenbach zurück-gelegt, sieht man, dass der Mühlenbach das nächste Hindernis, den ansteigenden Straßendamm der Waltroper Straße, mit Hilfe einiger Rohre durchquert und auf die Höttingseite gelangt. Personen auf dem Weg entlang des Mühlenbachs könnten auch ohne Mühe geradeaus durch den Straßendamm ebenerdig hindurchkommen, denn beim Bau des Dammes hatte die Firma Speeck in dem Bereich noch einen Lagerplatz, der erreichbar bleiben musste. Dazu wurde vor Jahren an dieser Stelle eine mehrere Meter breite Unterführung angelegt, die heute von einer Nachfolgefirma genutzt wird und demnächst von Radfahrern und Fußgängern mitbenutzt werden könnte.
Der Betriebsweg am Dattelner Mühlenbach endet heute vor dem Damm der Hafenstraße.
Weil die Fläche in Privatbesitz ist, müsste die Verwaltung Verhandlungen mit dem gegenwärtigen Besitzer oder Nutzer aufnehmen, um ein Wegerecht zu sichern.
Die Wählergemeinschaft befürchtet, dass man das zu lange auf sich zukommen lässt, und dass dann vom Lippeverband wie bisher geplant verfahren wird und der Weg vor dem Damm nach Süden in die Straße An der Schwakenburg abbiegt. Könnte nach entsprechenden Verhandlungen und Abmachungen die Unterführung genutzt werden, ginge es direkt am Mühlenbach mit der durchgehenden Wegeführung weiter. Man würde mit Hilfe des Weges im Höttingpark zur Mühlenbachbrücke an der Höttingstraße gelangen, von wo aus der Unterhaltungsweg an der Ostseite geöffnet werden soll, bis zu der Stelle, wo der Mühlenbach in dem neugebauten Düker unter dem Dattelner Meer hindurchgeleitet wird.
Hiermit ist der dritte Punkt dieses Antrages, in dem es um Nachbesserungen der vorliegenden Planung geht, erreicht: der Kanaldüker.
Düker des Dattelner Mühlenbachs unter dem Wesel-Datteln-Kanal
Um den Endpunkt der durchgehenden Wegeverbindung am östlichen Ende nicht an dieser schwer erreichbaren Stelle zu haben, müsste von der Stadt Datteln die Initiative ergriffen werden, zu prüfen, ob vom Bereich des Kanaldükers mit eigenen Mitteln eine zusätzliche Wegverlängerung von ca. 200 Metern am Fuß des Kanaldamms bis zu der Stelle angelegt werden kann, wo die Straße, die stark ansteigend zur Dattelner Schleuse hinaufführt, von der Höttingstraße rechtwinklig abzweigt.
Von der Dattelner Schleuse aus sind auch die letzten Abschnitte des Dattelner Mühlenbaches bis zur Einmündung in die Lippe gut erreichbar. Eine Verkehrsbedeutung hat der letzte Abschnitt bis zur Lippe nicht mehr.
Wenn es gelänge, die ökologische Verbesserung des Dattelner Mühlenbaches mit diesen angesprochenen Nachbesserungen zu optimieren, wäre das ein Gewinn für alle Menschen, die in der Stadt wohnen und sich in ihr besser fortbewegen können. Das wäre auch für den regionalen Tourismus wichtig. Denn wenn man die Stadt Datteln auf ganzer Länge, abseits vom hektischen Straßenverkehr in einer durchgehenden Grünzone bequem durchqueren kann, dürfte das für Menschen attraktiv sein, die in ihrer Freizeit ins nahe Münsterland oder an die Lippe wollen. Dazu wären ein passendes Marketing und eine gute Beschilderung wichtig. Auch das wird hiermit beantragt.