Stadttauben brauchen unsere Hilfe

Stadttauben brauchen unsere Hilfe

12.03.2019

Wir von der Wählergemeinschaft Die Grünen unterstützen den Dattelner Verein „Ruhrpottmöwen Tierschutzprojekt“, damit Stadttauben und Menschen ein friedliches Zusammenleben ermöglicht wird.

Die beiden Vereinsvorsitzenden Stefanie Behling und Martel Fil setzten sich für das Wohl der Stadttauben ein. Sie sehen ihre Arbeit vor allem darin, die Menschen und die Politik über das wahre Wesen der Tauben aufzuklären, mit Vorurteilen aufzuräumen und darauf aufmerksam zu machen, wie sehr die Stadttauben auf menschliche Versorgung angewiesen sind: Stefanie und Martel erklären, dass es sich bei Stadttauben um Abkömmlinge von Zier- und Zuchttauben handelt. Sie seien damit keine Wildtiere, sondern verwilderte Haustiere und daher ohne die Hilfe des Menschen selbst nicht in der Lage, sich ausreichend Futter und Wasser zu beschaffen. Dass diese Vögel jeden Tag vor unseren Augen ums Überleben kämpfen, werde von den meisten Menschen nicht wahrgenommen. Schlimmer noch: Unterernährte und verletzte Stadttauben blieben häufig sogar unbeachtet. Würde man Hunde oder Katzen wie Stadttauben behandeln, wären viele Menschen empört, so die Vereinsvorsitzenden. Stefanie meint: „Auch ein verletztes Eichhörnchen würde jeder gleich zum Tierarzt bringen“. Ein Grund für diese Wahrnehmung sei auch der Glaube der Menschen, dass Tauben unrein seien. „Tauben übertragen nicht mehr Krankheiten als andere Vögel auch“, beschreibt Martel. Die Krankheiten seien zudem oft wirtspezifisch und nicht auf Menschen übertragbar. Stefanie erklärt: „Es würde viel weniger Probleme geben, wenn dieser Ekel der Menschen vor Tauben, dieses „Ratten der Lüfte“-Denken aufhört und man die Tiere als Tiere sieht“.


Liebevoll kümmern sich die beiden Vereinsvorsitzenden mit einigen anderen Vereinsunterstützern um die Tauben: Regelmäßig werden sie in der Dattelner Innenstadt gefüttert. Verletzte und flugunfähige Tauben werden in einer selbstgebauten Voliere untergebracht und gepflegt. Echte Taubeneier werden durch Attrappen ausgetauscht, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Diese Anstrengungen der „Ruhrpottmöwen“ honoriert die Wählergemeinschaft Die Grünen und sieht es geradezu als verpflichtend an, sich um diese Tiere zu kümmern und das bestehende gesellschaftliche Mensch-Tier-Verhältnis zu verändern bzw. zu verbessern.
Damit der Taubenschutz in Datteln langfristig wirksam umgesetzt werden kann, fordern die „Ruhrpottmöwen“ einen betreuten Taubenschlag in der Innenstadt. Dort könnte der Verein seine Aufgaben besser wahrnehmen: Die Tauben hätten ein Zuhause, wo sie immer artgerechte Nahrung bekommen würden. Kranken und verletzten Vögeln könnte außerdem schneller geholfen werden. Das „Eiertauschen“ zur Senkung der Taubenpopulation könnte zudem viel kontrollierter ablaufen. Auch würden die Tauben weniger in der Innenstadt herumfliegen und den Cafés fernbleiben. Dies bedeute wiederum geringere Schmutzbelästigung durch die Vögel, was insbesondere für die Stadtbewohner von Vorteil wäre. Denn „Tauben verlassen ungern ihren Schlag, sofern es ihnen dort gut geht“, weiß Stefanie. Vor allem aber würde man durch einen zentral in der Innenstadt gelegenen Taubenschlag ein besseres Bewusstsein für den Tierschutz und die Hilfebedürftigkeit der Tauben schaffen. Denn ein Problem lässt sich letztlich nur dann lösen, wenn es als solches wahrgenommen wird.
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