Unter Fahrrad Fahrenden hat Datteln einen äußerst schlechten Ruf. Im ADFC-Fahrrad-Klimatest 2020 landete Datteln auf einem der letzten Plätze. Das Fahren auf zu schmalen Radstreifen, auf Gehwegen, zwischen parkenden Autos und dem belebten Bürgersteig wird von niemandem als Vergnügen empfunden. Die überwiegende Mehrheit der Dattelner Fahrradfahrer*innen fühlt sich auf Dattelns Radwegen nicht sicher. In dieser Kategorie erteilten sie den Planern ein „mangelhaft“.
Doch nicht nur den Schüler*innen und Pendler*innen finden in Datteln zu wenige sichere Radwegeverbindungen zu ihren Schulen oder in die Innenstadt, selbst dem Teil der Bevölkerung, der vor allem in seiner Freizeit das Fahrrad nutzt, bietet Datteln auf den vorhandenen Kanalstrecken, Zechenbahntrassen oder entlang der Bachläufe die schlechtesten Wegeverbindungen im gesamten Ruhrgebiet.
Jetzt hat die Wählergemeinschaft angeregt, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen, um in die
„Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW“ (AGFS)
aufgenommen zu werden. Dass dies kein Hexenwerk ist, haben der Kreis Recklinghausen und die fünf kreisangehörigen
Recklinghausen, Dorsten, Haltern am See, Herten und Gladbeck bewiesen, die bereits Mitglied bei der AGFS sind. Mittlerweile liegt die Mitgliederzahl in NRW schon fast bei 100 Städten, Gemeinden und Kreisen. Die Mitglieder verpflichten sich insbesondere zu einer innovativen Förderung der Nahmobilität, die von Politik und Verwaltung gleichermaßen gefördert wird.
Als ersten Schritt auf dem langen Weg zur fahrradfreundlichen Stadt hat die Dattelner Verwaltung zu prüfen, ob die Stadt Datteln die notwendigen Kriterien für eine Aufnahme in die AGFS erfüllt. Auch wir rechnen damit, dass für ein erfolgreiches Aufnahmeverfahren in die AGFS eine umfangreiche Vorbereitung erforderlich ist. Denn zunächst hat die Kommune selbst umfassend zu prüfen, inwieweit die Kriterien der AGFS für eine Aufnahme erfüllt werden. Diesen Auftrag hat die Verwaltung; auf der Grundlage der Ergebnisse können dann erste Gespräche zum Bewerbungsverfahren mit Vertreter*innen der AGFS bzw. dem Verkehrsministerium des Landes NRW vereinbart werden.
Da wir seit Anfang April mit Frau Althoff eine erfahrene Mobilitätsmanagerin in der Verwaltung beschäftigen, halten wir es für machbar, diese umfassenden Vorbereitungen für eine Aufnahme in die „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW“ (AGFS) anzugehen und erfolgreich abzuschließen.
Datteln muss Fahrradstadt werden!