Erneuerbarer Strom aus Datteln
08.02.2025
Das Gebiet Löringhof an der Stadtgrenze zwischen Datteln und Waltrop hat sich zur Energiezelle im Ostvest entwickelt. Neben dem Umweltmonster Datteln 4 erzeugen jetzt drei schlanke Windkraftwerke klimafreundlichen erneuerbaren Strom.
Seit November 2024 am Netz: Die Windräder der Windpark Datteln GmbH & Co KG
im Löringhof in der Nähe von Datteln 4
Nachdem vor geraumer Zeit die zwei Windräder vom Typ Nordex N149/5.X mit einer Gesamtleistung von 11,4 ans Netz gegangen waren, konnte jetzt auch die dritte Anlage vom Typ GE 5.5-158 die Stromproduktion aufnehmen. Zusammen werden sie im Durchschnitt 44,3 Gigawattstunden Strom pro Jahr produzieren. Damit liefern sie Strom für mehr als 15.000 Haushalte.
Die Maße der drei Anlagen sind imposant: Die Gesamthöhe der beiden vom Unternehmen GP Joule im Sommer erbauten Windräder beträgt 238 Meter, die Nabenhöhe liegt bei 164 Metern. Der Rotor hat einen Durchmesser von 149 Metern. Das dritte Windrad, erbaut im Auftrag der Ostenhof Wind GmbH & Co KG von der Firma GE und begleitet von der Firma BBWind aus Münster, hat eine Gesamthöhe von 240 Meter bei einer Nabenhöhe von 161 Metern. Jedes der drei Rotorblätter hat eine Länge von 66 Metern; sein Rotordurchmesser beträgt 158 Meter.
Die Inbetriebnahme der drei Windräder im Herbst 2024 bzw. jetzt im Winter 2025 gestaltete sich holprig, weil der Netzanschluss jeweils mit Problemen behaftet war. GP Joule hatte Im April 2023 mit den Vorbereitungen für das Projekt begonnen. Um die Anlagen anzuschließen, musste eine etwa 12 Kilometer lange Kabeltrasse nach Lünen-Brambauer verlegt werden. Dabei gab es technische, planerische und bauliche Herausforderungen zu bewältigen. Zum Beispiel mussten Stadtgebiete mit Rücksicht auf die dortige Infrastruktur durchquert werden. Außerdem wurden Bahntrassen, Hochspannungsleitungen, mehrere Gewässer und eine zukünftige Bundesstraße gekreuzt. Zusätzlich wurden zwei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft und geborgen.
Neu am Netz: Das Windrad der Ostenhof Wind GmbH & CO KG
BBWind startete im Oktober 2023, als der Grund nach Kampfmitteln abgesucht wurde. Im November erfolgte der erste Spatenstich, im Februar 2024 wurde das Fundament erstellt, der Betonsturm stand dann im April. Anfang August war das Windrad fertig montiert. Nach eineinhalb Jahren Bauphase und Probebetrieb befindet sich jetzt auch diese Anlage, die auf dem 32 ha großen Grundstück der Familie Küper vis-á-vis zum Uniper-Ktaftwerk Datteln 4 steht, im Regelbetrieb. Thorsten Küper, ein Waltroper Nebenerwerbsbauer, ist der Betreiber des Windrades.
Zugunsten der Dattelner und Waltroper Bürgerinnen und Bürger wirkt sich die sogenannte kommunale Bürgerwindzahlung aus. Um die Anlagen wird ein 2,5-Kilometer-Radius gezogen, Städte in diesem Radius, also Datteln und Waltrop, verdienen mit der Windenergie automatisch Geld. Die Betreibergesellschaften zahlen pro Kilowattstunde 0,2 Cent an die Kommunen. Es handelt sich um Einnahmen in Höhe von 45.000 Euro pro Jahr.
Die Bundesnetzagentur veröffentlicht in ihrem Marktstammdatenregister alle in Deutschland registrierten Strom erzeugenden Anlagen:
https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR/Einheit/Einheiten/OeffentlicheEinheitenuebersicht
Für die Ergebnisse aus Datteln dann als „Neuen Filter“ nur eingeben: „Ort“ „entspricht“ „Datteln“
Jetzt lesen:
Wird in Datteln die Windenergie zu Bürgerenergie?
Öffentliche Erklärung der Wählergemeinschaft Die Grünen Datteln zur geänderten Rechtslage bei der Windenergie in NRW und im Bund
