Kehrtwende im Wirxel-Haus
23.02.2025
30 Jahre lang tat sich im und rund um das Wirxel-Haus NICHTS. Doch das ist nicht ganz richtig; denn das Haus verfiel so langsam: Die Schiefer-Fassade bröckelte, die Fensterscheiben wurden eingeschlagen und zugenagelt, die Garten, zumindest der Teil, der nach dem Bau eines neuen Hauses übrig geblieben war, verwilderte zusehends.
Das Haus Marktstraße 8 steht unter Denkmalschutz. Den Passanten fällt es vor allem dadurch auf, dass es der einzige zierverschieferte Bau mit den Merkmalen klassizistischer Bauweise in Datteln ist. Die Denkmalwürdigkeit des Gebäudes liegt auch in der Tatsache begründet, dass es eines der wenigen Vertreter der Rezeption bergischer Bauweise im Ruhrgebiet ist.
In der Denkmalurkunde wird der Bau als „zweigeschossiges traufenständiges Fachwerkbau mit pfannengedecktem Krüppelwalmdach“ beschrieben. „Auffällig sind zwei aufwendige Oberlichttüren (über Freitreppen).“ Der Denkmalschutz betont „die Zierverschieferung, Blendläden, Taschenfenster (klassizistisches Kranzgesims, ionisierender Zahnschnittfries)“. (Tag der Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Datteln: 27.03.1985)
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Das stadtbildprägende Fachwerkhaus an der Marktstraße stammt zwar aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (errichtet ca. 1855), doch im Inneren wurde es von den damaligen Eigentümern, der Familie Wirxel, offenbar in 50er Jahren – den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg – das letzte Mal grundlegend saniert. Der Charme jener Jahre ist überall im Haus spürbar.
Nachdem der Verkaufspreis der Immobilie an der Marktstraße 8 Ende des vergangenen Jahres auf 49.000 Euro heruntergesetzt worden war, kam Bewegung in die Sache.Mehrere Interessenten meldeten sich, unter anderem Kevin Nikodem, der in Datteln bekannt ist als 50er-Jahre-Liebhaber und Gründer und Vorsitzender des 50er-Jahre-Museums im Beisenkamp.
Kevin Nikodem und sein 50er-Jahre Museumsverein sahen in diesem Objekt mitten in der Dattelner Innenstadt die Gelegenheit, für ihr kleines Museum, das bisher in einem kleinen Bergarbeiterhaus in der Kolonie zu Hause ist, ein attraktives und größeres Domizil zu finden.
Von allen Seiten gab es gute Wünsche und aufmunternde Worte für Kevin Nikodem, nachdem er seine Pläne im Internet und über die Zeitung bekannt gemacht hatte. Unterdessen ist der Kaufvertrag unterschrieben, der Bereich um das noch immer schmucke Gebäude ist von den Vereinsmitgliedern gesäubert worden, ein großes Banner hängt an der Hausfassade und weist auf die Zukunft des Hauses als 50er-Jahre-Museum mit Café hin.
Jetzt lesen:
Rettung des historischen Wirxel Hauses
in den letzten Wochen hat die Dattelner Morgenpost ausführlich über die "Kehrtwende im Wirxel-Haus" berichtet:
Uwe Wallkötter Redakteur , Dattelner Morgenpost , 20.02.2025
Uwe Wallkötter Redakteur , Dattelner Morgenpost , 29.01.2025
Uwe Wallkötter Redakteur , Dattelner Morgenpost , 18.01.2025